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Archiv der Kategorie: Gebärdensprache

Gebärdensprache mit Mundbild #lippenlesen #mundschutz #maskenpflicht #coronavirus @sterntv @cindyklink

Es ist wahr, dass in den USA um 1930 fast nur noch Fingeralphabet „geplaudert“ wurde und das mit geschlossenen Mündern kann ich nicht sagen. Vor meinem Flug in den USA damals wurde mir oft gesagt, fast alle Gehörlosen dort schließen beim Gebärden (American Sign Language) den Mund. Fazit: TOTAL FALSCH!!! Natürlich gibt es manche die sporadisch Mund bewegen, aber die meisten benutzen es trotzdem.

Und übrigens gibt es zwei Arten von Mundbewegungen und zwar Mundbild und Mundgestik. Dass wir Mundbild nutzen kommt daher, dass es viele gleiche Gebärden gibt. Mundbild ist sozusagen eine Unterstützung. Ich will damit nicht sagen, dass wir wirklich nicht mehr Mundbild verwenden würden, wenn irgendwann mal jedes Wort eigene Gebärde hat. Ist halt nur meine Theorie. Mundgestik brauche ich wohl nicht zu erklären. Sie gehört einfach zur Deutsche Gebärdensprache wie Salz zur Suppe.

Die Situation während der Corona-Pandemie und Maskenpflicht ist leider unglücklich verlaufen. Es war folgendermassen so passiert: Die hörgeschädigten Aktivisten und Kritiker meinten, dass Mundbild nicht zur DGS gehört, haben es ABER nicht verboten. Da waren zwei Gruppen bestehend aus sogenanntem Mundbildbefürworter und Gegner. Gegner in Anführungszeichen, denn sie wollten die Diskussion anregen, was die Aktivisten meinten. Leider wurden sie angegriffen. Naja, typisch Hörbehinderten, sie können nicht pedantisch argumentieren (von einigen Spezies abgesehen) und greifen oft persönlich an. Na egal, so momentan hat es sich gelegt.

Wenn man Deutsche Gebärdensprache ohne Mundbild genauer nachdenkt, bei so einem Unfug muss ja auch auf dem Tisch gehauen werden. „Hast du mein Bonbon gegessen?“ ohne Mundbild? Besonders das Wort Bonbon? Verwechslungsgefahr mit Tablette, Pille, Kokain, Zungenpiercing, Geldmünze, Medikamente gegen Coronavirus…!!!

 

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Andreas Costrau – „Die korrigierte Gebärdensprache“

Sicher kennt einige über Andreas Costrau. Vor einigen Jahren habe ich hier schon einmal darüber gebloggt. Klaut Andreas Costrau meine Idee?

Am 17. November 2017 fand der Vortrag zum Thema „Wandel der Gebärdensprache – Wohin führt das Weg? Ist das gut? in Düsseldorf statt. Der schwersthörbehinderte Berliner mit oralgeschädigte Schnauze Andreas Costrau zeigte den tiefer Einblick in die Gedankenwelt über Wandel der Gebärdensprache.

Humorvoll sind die schwerstbehinderte Gebärdensprache von Andreas Costrau ganz sicher – allerdings nicht in der Art fröhlicher Ostalgie-Gebärdensprache, komischer DDR-Gebärdensprache oder rosaroter gebärdensprachliche und oralistische Erinnerungen von Andreas Costrau.

Der korrigierte Wandel der weibliche Gebären verwandelt schöne Aussichten auf einen beschaulichen Ruhestand in deprimierende Vorhersagen von Ausrottung der Gebärdensprache und Bildungsnotstand.

Ist der Wandel aufzuhalten? Und wenn ja, wie und wodurch?

Selbst Andreas Costrau kann die Entwicklung nicht verhindern, aber kann die Aufmerksamkeit schärfen und Probleme verdeutlichen.

Ein Wandel der Gebärdensprache vollzieht sich nicht von heute auf morgen und wenn die Experten vorausschauend plant wird die Gebärdensprachwelt in 2880 untergehen!

 

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Phoenix – Livedolmetschung

Das was in München am Freitagabend Schüsse passierte, ist es schon sehr tragisch. Via Push-Mitteilung erfuhr ich auf meinem Smartphone, dann schaltete ich TV an, um die Ereignisse in München zu erfahren.

Während Live-Sendung zappte ich abwechselnd diverse TV-Sender. Mit Untertitel gelesen, diesmal habe ich auf Phoenix mit meinen Augen auf die Gebärdensprachdolmetscherin zu blicken. Doch da sehe ich minutenlang 2 Bildschirme gleichzeitig, meine arme Augen. Ich meine, ich müßte auf Gebärdensprachdolmetscherin und auf Bildschirm von Tagesschau via Phoenix anschauen. Da bekam ich Augen wie ein Frosch.

Ich hab schon mehrere Sendungen mit Gebärdensprachdolmetscher/-in gesehen. Ok! Aber heute? Keine Chance, bei Konzentration auf diese das Geschehen am Bildschirm stundenlang mitzuverfolgen.

Mir ist es wurscht ob Gebärdensprachdolmetscher/in oder Untertitel, hauptsache ich kriege den Inhalt informativ mit, leider ist das selten der Fall, und wozu gibts das Internet. Da gibt´s zahlreiche Informationen darüber und oft informativer als Untertitel und Gebärdensprachdolmetscher/-in. Für etwa eine Stunde mit meinen Augen auf die Frau zu starren, ist schon echt anstrengend genug. Wenn ich das Mädel in der Ecke ignoriere, dafür verstehe ich nur noch Bahnhof! Dann zappte ich andere Sender um. Live-Untertitel löchrig wie Schweizer Käse! Egal, wie die Live-Untertitel im TV derzeit ist, sind mir deshalb mit Untertitel weitaus lieber. In sekundenschnelle gelesen hat man genügend Zeit, sich auf das übrige zu konzentrieren.

Via Facebook fordert ein Gehörloser (Namen wurde aus Datenschutzgründen unkenntlich gemacht):
phoenix_livegs
Er verlangt, dass man bei Situationen solche Dolmetschereinsätze im Live-TV besser organisieren können. Bitte was? Es gibt ein LiveStream-Angebot mit Live-Dolmetschung im Internet, wo hauptsächlich Firma Skarabee aus Köln beauftragt wird. Da verwundert man sich, warum man nicht andere Dolmetscherfirma einsetzen sollte. Einer sagte mir, Skarabee ist in Sachen Live-Dolmetscherung professioneller und erfahrener aufgestellt als die anderen Dolmetscher. Aha, professionell nennt man das? Selbst taube Gebärdendolmetscher Rafael-Evitan Grombelka gab via Facebook zu, wie die Gebärdensprachdolmetscherin bei Liveübertragung in zunehmender Länge nebelig wirkte. Professionell und erfahren nennt man das? Schön! Und wieso klagen viele Gehörlosen über die schlechte Live-Untertitelqualität im TV? Leider erlebt man sowas häufiger bei Gehörlosen: Gerne höhere Belastungen in Kauf nehmen für solche sinnlose Forderungen.

 

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Spende nur für Reiche

Fast hätte Deutscher Gehörlosen-Bund nach vielen Jahren des schleichenden Niederganges Insolvenz in Krankfurt heimlich angemeldet und doch somit entgeht DGB der Krankfurter Intensivstation. Inzwischen befindet sich DGB zur Zeit im Krankfurter Krankenzimmer und darf von dort aus weiterhin behandelt werden. Die bereits 1927 gegründete Verband hatte sich schon früh auf den Weiterentwicklung der Deutschen Gebärdensprache und komplette Abschaffung der Oralmethode spezialisiert.

Die geforderte Beteiligung der Spender DGB-Rettung sorgte bundesweit für Aufregung. Selbst alle großzügige Spender seine paar hartverdienten Kröten – Sie wissen ja, in den grausamen Zeiten der digitalen Medien verdienen vielen als Normal- und Geringverdiener oder Arbeitslose hauptsächlich Mitleid – sind auch schließlich in höchster Gefahr.

„Wir dachten, es geht immer weiter aufwärts“, erklärte der Präsident Hartmut Adler gegenüber dem „Silent Writer“. „Mein Vater Hartmut Adler Senior –  Gott habe ihn selig – hat immer gesagt: ‚Die gehörlose Menschen wollen tolle Gebärdensprache auf der ganze Welt zeigen, damit auch alle Hörenden berherrschen können und nicht immer auf die Dolmetscher/-in anweisen müssen, die leider viel kostet.“

Bis 2014 dauerte der Erfolg an. Doch mit dem Beginn des Internetzeitalters und der Umstellung auf Computer ging es kontinuierlich spürbar bergab und das zum zweiten Mal nach 2001 am Rande der Pleite. „Es begann damit, dass unsere gehörlose Bürger nicht mehr auf E-Mails und Kommentare im Internet reagiert haben, weil sie nicht lesen können und mehrmals persönliche Treffen verzichten musste was vor dem Internetzeitalter nicht der Fall war, führte sein Verbandskollege Ralle Raue aus. „Egal, ob wir im Betreff von „Gebärdensprache oder DGS oder LBG oder LUG oder ASL oder ISL“ sprachen, wir erhielten keine Antworten mehr.“

Auch die Umstellung von teueren klassischen persönliche Oral-Gespräche auf billige Internetkommunikation konnte die Verluste nicht abfedern. „Im Gegenteil“, so Hartmut Adler. „Man könnte fast glauben, unsere gebärdensprachkompetente und lesefaule Bürger ignorieren uns oder die E-Mails wandern direkt in den Papierkorb oder zahlreiche Kommentaren in Textform werden häufig übersehen.“

Das einzige, was Deutscher Gehörlosen-Bund jetzt noch vor einer kompletten Auflösung retten könnte, wäre ein Wunder – und tatsächlich, heute morgen soll sich gebärdensprachinteressierter Bill Gates gemeldet und das Präsidium ein lukratives Geschäft vorgeschlagen haben.

In Krisenzeiten darf sich eine Führungskraft auch unorthodoxer Methoden bedienen. Aber erfolgreich sollten sie schon sein.

 
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Verfasst von - 1. November 2014 in Gebärdensprache

 

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Xbox One-HighTech für Gehörlose #gebärdensprache

Kinect für Echtzeit-Übersetzung in Gebärdensprache – http://winfuture.de/news,78606.html

Hightech für Gehörlose, seit 1990 Jahren gibt es europaweit immer wieder millionenschwere Forschungsprojekte zu diesem Thema. Bekannteste Forschungsprojekte wie Wisdom oder eSign und ihr Ziel ist im Kern immer dasselbe: Gehörlosen Menschen, die bevorzugt per Gebärdensprache kommunizieren, das Leben zu erleichtern. Trotzdem sind alle Projekte kläglich gescheitert. Wer sich an das WISDOM- oder eSign-Projekt erinnert, das alle Millionen Euro aus einem Forschungsförderprogramm häufig versenkt wurden. Die Erwartungen waren damals groß. Erfüllt haben sie sich bis heute nicht und wird es auch bis heute so bleiben.

Woran liegt das?

Die animierte Bildschirmpuppe sollte deren Texte für Gehörlose darstellen, nachdem menschliche Dolmetscher sie zuvor in Gebärdensprache übersetzt hatten. Die animierte Bildschirmpuppe bewegt dabei Arme, Hände, Oberkörper, Kopf und Mund und zuckt auch mal mit der Augenbraue und Schulter. Der Bildschirmpuppe musste also lediglich deren Gesten und Mimik nachahmen, doch das gelang oft nicht zufrieden stellend. Viele Zeichen blieben oft kryptisch. Größte Haken überhaupt: Die animierte Bildschirmpuppe konnte man nichts von den Lippen ablesen. Und auch wegen der abgehackten und steifen Bewegungen konnte ihn niemand verstehen. Ein Avatar ohne Gefühle dürfte auf Gehörlose wirken wie eine monotone Computerstimme für Hörende. Auf die Dauer unmöglich! Genau aus diesem Grund kann man niemals so eine einen menschlichen Dolmetscher ersetzen.

Die fehlende Emotionalität des Bildschirmpuppe ist häufig ein Manko, weil sie oft zu Missverständnissen führt. Zum Beispiel „Gehörlose integrieren sich toll in die Gesellschaft“. Wenn Sie ‚toll’ gebärden und dazu die finsterste Mine zeigen, kann man das eventuell als Ironie oder sonst was interpretieren aber nicht so, wie es wirklich gemeint war.

Weitere Manko: Viele Gehörlosen gebärden individuell und kulturell unterschiedlich, es sei den Mimik, Gestik, Körperhaltung und Körperverhalten. Wie man aus dem Kinetec-Präsentationsfilm entnehmen kann, müssen auch viele menschliche Gehörlose möglichst ganz steif gebärden können, damit die Spracherkennungssoftware ihn besser identifizieren können.

Es gibt weder leistungsfähiges Erkennungsprogramm für irgendeine Gebärdensprache noch Übersetzungsprogramm von Deutsch zu DGS (= Deutsche Gebärdensprache) oder LBG (= Lautsprachbegleitende Gebärden) = oder LUG (= Lautsprachunterstützende Gebärden), geschweige denn von anderen Sprachen zu anderen Gebärdensprache.

Ergebnis: Für viele Gehörlose sind die Gebärdensprachdolmetscher oder gebärdensprachkompetente Menschen aus „Fleisch und Blut“ schon unbezahlbar und verzichten ganz auf virtuelle Gebärdensprachdolmetscher, die kein Gehörloser braucht.

 
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Verfasst von - 1. November 2013 in Gebärdensprache

 

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Trickst „Barrierefreiheit-Experte“ Ralph Raule allen aus? #gebärdensprache

Der angebliche „Barrierefreiheit-Experte“ Ralph Raule hat erneut wieder zugeschlagen und was er wieder macht ist auch nichts neues.

Während Barrierefreiheits-Experte Ralph Raule für die Gruppe der gehörlosen Gebärdensprachler feststellt: „Eigentlich gibt es keine Möglichkeit, mich wie eine hörende Person in aller Vielfalt zu informieren, ob das nun bei Focus ist, bei Spiegel oder Welt oder Bild“. Für Raule hat das fatale Folgen: „Das Informationsangebot für Gehörlose ist mehr als mangelhaft, es ist ungenügend. Deshalb können wir da auch nicht von Teilhabe und gesellschaftlichem Zugang sprechen. Ich kann halt als Gehörloser nichts zum Syrienkrieg sagen, wenn ich keine Informationen dazu habe.“

Quelle: http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/27712/Barrieren-bei-Nachrichten-Portalen.htm

Der schwerhörige Gebärdenwerk-Geschäftsführer Ralph Raule hat dem Kobinet-Nachrichten gerne ausgetrickst, wenn er weitere Ziele erreichen möchte. Eine (Film-)Minute kostet bei der Hamburger Firma zwischen 100 und 200 Euro, verriet Gebärdenwerkler Ralph Raule damals. Das ist weitaus mehr als in der horizontalen Branche an der Reeperbahn verlangt wird. Zwar kann man mit der Erstellung von Gebärdenvideos nicht so viel Geld machen wie Dirk Nowitzki oder Michael Schumacher, aber das Gründertrio vom Gebärdenwerk ist nah dran. Man kann in der Tat gute Geschäfte mit Gebärdenvideos machen, zumal heutzutage sie kinderleicht und nahezu kostenfrei zu erstellen sind.

Aber: Um Geschäfte mit Gebärden in den Gang zu bringen, wird anscheinend keine Rücksicht auf die Zielgruppe genommen. Ralph Raule damals ganz unverblümt zum Hamburger Abendblatt: „Es ist nämlich ein weit verbreiteter Irrtum, dass gehörlose Menschen lesen können“. Sind Gehörlose tatsächlich leseunfähig? Oder „Taub macht leseunfähig“? Eine bewußte Stigmatisierung aller Gehörlosen zum Wohle des Geschäftes? Macht nichts, denn die Gehörlosen können den brisanten Satz alle Online-Medien wie Spiegel, BILD, Stern, Focus, Welt, Tagesschau.de usw.. sowieso nicht lesen… Was würde Online-Portal http://www.taubenschlag.de für Schwerhörige und Gehörlose eigentlich über Ralph Raule denken, wenn Taubenschlag gezwungen sind allen Textversionen in DGS-Version umzuwandeln? Wie haben die Gehörlosen damals ohne Online-Medien gelebt? Natürlich immer mit Printmedien ohne Gebärdenvideos. Die Gehörlosen haben in der Schule ganz normal Deutsche Sprache lesen und schreiben gelernt. Sie können halt gut Deutsch lesen und verstehen (BILD/ Spiegel/ Stern/…) Sehr gutes Hochdeutsch müssen sie nicht schreiben.

Was wird jetzt nach Raules Aussage passieren? Werden jetzt DGB-Präsident Rudi Sailer und seine Jünger wegen „Taub macht leseunfähig“ zu Streitaxt und Schwert greifen? Von wegen! Ralph Raule ist nämlich Vorsitzender in eben diesem Hamburger Gehörlosenverband und lässt gerne DGS-Boss Rudi Sailer verpfeifen!

Siehe auch ältere Artikel:

https://hewritesilent.wordpress.com/2010/10/11/gebardenwerk-und-die-schone-regierung/
https://hewritesilent.wordpress.com/2012/07/19/gebardenfilmchen-im-internet-barrierefreiheit/

 
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Verfasst von - 23. September 2013 in Barrierfreiheit, Gebärdensprache

 

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DGS-Grammatik

Ihr wundert sicher selbst über die DGS-Grammatik, warum viele Gehörlosen keine richtige deutsche Grammatik beherrschen können. Gehörlose schreiben (einige sprechen auch ein wenig) „falsche“ deutsche, lautsprachliche Grammatik, obwohl DGS seit 2002 eine anerkannte, eigenständige Sprache in Deutschland ist.

Es kann immer wieder vorkommen, wie missverständlich oder irritierend solche sprachliche Aufbau ist.

Hier ein Fallbeispiel in DGS:

Ich Nachweis erbringlichen kann!
Früher 10 Jahre alt, ich suche in Mitte Mädchen, ist 17 jahre alt, Eingang, aber nicht finden nicht.
Haare viele, unmöglich. Gibt auf.. Später mir einfallt, dumm… doch Eingang da.
Eingang aber anders Name jetzt ich wissen.
Du, bitte Klaus, kann gibt mir jetzt Doktor?
Sonst Judith hat noch mehr mehr Bauchweh, ich muss gleich schreiben Rezept für.
Danke!

Zwei verschiedene Grammatiken, wie will man die unter einen Hut bringen? Uns beschäftigt sich die Fragen, warum werden die gehörlosen Zeitungen wie Deutsche Gehörlosen-Zeitung oder LifeInsight oder Internetportal wie Taubenschlag alle in gehobenem Deutsch formuliert, wenn es schon kaum einer lesen, geschwiege verstehen kann?

Sogar gehörlose Professor Christian Rathmann behauptet selbst:

Im Rahmen einer internationalen Lesekompetenzstudie, die ich gemeinsam mit israelischen, türkischen und amerikanischen Kolleginnen und Kollegen verschiedener Universitäten im Zeitraum vom 2009 – 2012 durchgeführt habe, wurde festgestellt, dass es verschiedene Lesergruppen der Schülerinnen und Schüler mit Hörbehinderungen gibt: (i) Leserinnen/Leser mit syntaktischen Lesestrategien (18%), (ii) Leserinnen/Leser mit semantischen Lesestrategien (45%) und (iii) Leserinnen/Leser ohne Lesestrategien (37%).

Quelle: http://www.taubenschlag.de/cms_pics/GSDEinblendung_Rathmann.pdf

Na dann, eigentlich müssten die Leser/-innen ohne Lesestrategie Deutsche Gehörlosen-Zeitung oder LifeInsight oder andere verklagen, warum keine Inhalte solche Gebärdenvideos angeboten wurde.

 
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Verfasst von - 7. Juli 2013 in Gebärdensprache

 

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Demo in Berlin – Aktion Gebärdensprache #dgsmachtstark

Seit vielen Jahren war es wohl die größte Demonstration für „Gehörlose“ und wahrscheinlich bunteste (diese Demonstration war nicht nur für Gehörlose, sondern auch Schwerhörige, Cochlea-Implantat Träger, Rollstuhlbehinderte, Hörende usw…) überhaupt. Am 14. Juni 2013 fand eine Großdemonstration statt, die am Reichstag (Platz der Republik) in Berlin begann und bis zur Gehörlosenzentrum an der Friedrichstr. endet, also etwa 3,5 Kilometer lange Demo-Route. Es war erst die zweite Großdemonstration in Sachen Gebärdensprache überhaupt. Damals beteiligten sich etwa 3000 Personen an den Demonstrationen im Jahr 1993 in Hamburg und kämpften ähnlicherweise um die Gebärdensprache! Nicht nur in Deutschland, auch andere Länder wie Österreich hat es auch sowas gegeben. organisierte der österreichische Landesverband zusammen mit Österreichische Gehörlosenbund nach dem Weltkongress in Wien 1995 eine Demonstration. Wie man behauptet kamen damals 600 Demonstranten zur Demo und auch ging es damals um die Gebärdensprache.

In Berlin gingen nach Polizeiangaben etwa 7000-8000 Demonstranten aus ganz Deutschland, einige aus Österreich, Schweiz, Finnland, England und andere europäische Länder auf die Straße. Abseits der Demonstration habe ich freundlicherweise die Polizisten gefragt (natürlich ohne Gebärdensprachdolmetscher und Kommunikation in Gebärdensprache, nur in verständliche Lautsprache), wie sie die Zahl der Demonstranten sich einschätzen können. Daraufhin bekam ich eine Antwort, sie können erkennen wie viele Menschen auf einem Quadratmeter stehen können, je nach Körperkontakt und je nach Einschätzung der Polizei wie dicht die Menschen stehen, dann kann man eine Hochrechnung anstellen. Zweitens fragte ich nach, ob hier die Zahlen zwischen 10.000 und 20.000 Leuten entspräche. Auf diese Frage antwortete sie, aus bisherigen Demo-Erfahrungen, die Flächenverhältnisse, noch dazu wie die Menschen sich nicht so sehr dicht an dicht drängen und auch zählen keine Polizisten, Passanten oder Zugreisende mit. Am Ende werden sogar noch mal zehn Prozent abgezogen, weil immer mal jemand hinzukommt, deshalb reichen die Zahlen nicht aus.

Warum die zweite Demonstration am 14. Juni 2013 in Berlin stattfand? Es geht auch wieder um die Gebärdensprache, die häufigsten Argumente aus Sicht der Demonstranten sind die Beauftragung eines Gebärdensprachdolmetschers sei zu häufig schleppend, aufwändig (teuer) und schwierig. Man muss im voraus gebucht und auch für ihre Dienste, ihre Reise- und Aufenthaltskosten entschädigt werden müssen. Oder auch die Kommunikation zwischen Hörenden und Gehörlosen sind oft nicht vorhanden.

Es ist offensichtlich, dass die meisten Gehörlosen, die auf solche Beratungen angewiesen sind, nicht in Anspruch genommen werden können. Sie können nicht so einfach und spontan wie ihre Mitbürger, die sich der gesprochenen Sprache bedienen, mit Behörden, Arzt oder Elternsprechtag mit ihrer hörenden Kinder in Kontakt treten.

Trotzdem ist es irritierend zu beobachten, wenn wir die Demoplakate und -schilder genauer betrachten. Auf den Plakaten sind zu lesen, sie forderten zum Beispiel 100% Untertitel und aber nicht zu fünf Forderungen von Deutscher Gehörlosen-Bund entsprechen, obwohl sie bereits im Jahr 2008 eine Demonstration von etwa 6000 Gehörlosen für mehr Recht auf 100% Untertitel im Fernsehen während der Deutschen Gehörlosen-Kulturtage in Köln durchführte. Siehe Forderungskatalog von Deutscher Gehörlosen-Bund: http://gehoerlosen-bund.de/dgb/index.php?option=com_content&view=article&id=2664%3Aforderungskatalog-des-deutschen-gehoerlosen-bundes-ev&catid=35%3Anews&Itemid=54&lang=de

Ich habe mal abseits der Demo einige Passanten gefragt und etwas kurz unterhalten, was sie über Gehörlosen denken und über die Anerkennung der Gebärdensprache, die eigentlich seit 2002 in Deutschland anerkannt ist. Die Antworten bzw. Reaktionen waren:

– Sehr ruhige Demo ist das!

– Kommunikation mit Händen gibt es schon immer. Ich gebärde mal „Hallo“ oder „gut“. So zum Beispiel. Warum sollte das nicht mit Gehörlosen klappen?

– Unsere Erfahrung war, dass man da nur sehr schwer reinkommt und finden es schade, dass es so schwer ist, in Gehörlosenkreise hinein zu kommen. Trefft ihr euch nur untereinander oder wie macht ihr das?

– Wenn die Gebärdensprache schon anerkannt ist, dann müssten sie eigentlich auch gesellschaftlich schon anerkannt sein.

– Erstaunlich so viele Gehörlose. Aber wenn Gehörlose sich verstecken, dann kann eine Kommunikation nicht stattfinden.

– Sie müssen doch kein Kampfsport veranstalten, sie können doch gebärden.

– Muss die Anerkennung der Gebärdensprache das wichtigste Anliegen der Gehörlosen sein? Worauf sollen sie auf die Anerkennung der Gebärdensprache warten? Ich sehe kein Zusammenhang.

Nach dem Demo und Erkenntnisse stellten sich die Frage: Genügt es gesellschaftliche Akzeptanz?

Das Problem ist in Wirklichkeit, Zwischen EU und Deutschland sind weltweit bekannt für die bürokratische Tollheit und die Politiker aller Parteien reformieren pausenlos die Gesetze zwischen Paragraphen-Luxus und Paragraphen-Mülleimer, so wuchert die bürokratische Tollheit zwischen EU und Deutschland trotz gesellschaftspolitische Wünsche.

 
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Verfasst von - 15. Juni 2013 in Gebärdensprache

 

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Aktion-Demo in Berlin: Gebärdensprache macht schwierig!

Eine Demonstration der etwas anderen Art findet am 14. Juni 2013 statt: Gebärdensprachprofis und Gebärdensprachanalphabeten treffen sich um 14 Uhr vor dem Reichtag am Berliner Regierungsviertel, um unter dem Motto „Gebärdensprache macht stark“ zu demonstrieren.

Aufgerufen zu der Demonstration hat der Deutschen Gehörlosen-Bund und Initiativen. „Am 17. Juni 1988 wurde eine Beschlussempfehlung zur Anerkennung der nationalen Gebärdensprachen aus Brüssel vorgelegt. Dadurch wurde in ganz Europa die gesetzliche Anerkennung der Gebärdensprache vorangetrieben. Das ist jetzt 25 Jahre her. Deswegen möchten wir eine große Aktion am 14. Juni durchführen.“, sagte Rudi Sailer der Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes.

Komischerweise klagen viele Gehörlosen via Facebook oder Youtube (wenn man sich einige Erfahrungsberichte von Gehörlosen anschaut, siehe hier: http://aktion.gehoerlosen-bund.de/videosammlung), die behaupten, es fehlen nur die Dolmetschermangel oder die erschwerte Barriere im Kommunikationsbereich oder die Behörden lehnen Dolmetschereinsatz ab. Das Problem ist an der Anerkennung oder Nichtanerkennung der Gebärdensprache gibt’s gar nicht! Was genau mit Anerkennung und Nichtanerkennung der Gebärdensprache damit gemeint ist. Mit anderen Worten: Der Geldsegen und Dolmis werden nicht an die irgendwelche Bestimmungen, Gesetze oder „Anerkennung der Sprache“ gekoppelt, sondern hängt alleine von finanziellen Lage ab. Und im Moment ist der Staat und die Bundesländer pleite. Aber Dolmetscher gibt’s trotzdem immer. Weil es ohne nicht geht!

Natürlich geht es nicht immer einfach so, ohne vorherige Anmeldung. Wenn man besonders schwierige Situationen meistern muss, z.B. eine Gerichtsverhandlung, sagt man vorher Bescheid. Dann wird eine besonders tüchtige und erfahrene Gebärdensprachdolmetscherin geschickt (es gibt fast keine männliche Dolmetscher und natürlich gibt es keine gesetzliche Männerquote für Gebärdensprachdolmetscher).

 
 

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Zwangsbeglückung für alle Hörgeschädigte …

… und zwar mit den Worten: „Auf Grund der durch die Anerkennung der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) geänderten gesetzlichen Lage ist die ÖGS ein attraktiver Forschungsgegenstand.“

Spätestens jetzt sollten alle Zweifel ausgeräumt sein: Die Gebärdensprache ist dazu da, damit Forschungsgelder fließen, basta. Das ist von höchster Stelle bestätigt worden. Haben Gebärdensprachforscher und Vorstände in Gehörlosenvereinen deswegen die Anerkennung auf Biegen und Brechen vorangetrieben? Es sieht ganz danach aus, denn das Internet wird von Nachrichtenportalen wie www.gebaerdenwelt.at überschwemmt. Dass mit Gebärdenvideos sehr gut verdient werden kann, ist kein Geheimnis – das haben findige (gehörlose und hörende) Betreiber selbst offenherzig zugegeben. In Österreich sitzt doch ein gehörlose Abgerodnete namens Helene Jarmer und kein Gebärdensprachvideos ist www.gruene.at weit und breit nichts zu finden. Offensichtlich knabbern die Grünen an Jarmers luxuriöse Gebärdendolmetscher-Anspruch um jedes Cent.

Doch jedes Geschäft hat auch eine Schattenseite. Gehörlose werden von schwerhörigen Geschäftsleute wie Ralph Raule offen in den Medien stigmatisiert („Es ist nämlich ein verbreiteter Irrtum, dass gehörlose Menschen lesen können“ usw.) und oft zusammen mit Schwerhörigen in einen Topf geworfen. Tatsächlich sprechen neuerdings Forscher und alle anderen, die mit dem „attraktiven Forschungsgegenstand Gebärdensprache“ ihre Brötchen verdienen, immer öfters vom Sammelbegriff „Hörgeschädigte“, da diese eine größere Gruppe ausmacht als ein paar tausend Gehörlose. Da leuchten die Forscheraugen wie zur Weihnachtszeit und selbst gehörlose Abgeordnete wie Helene Jarmer hören die Verbandskassen stürmisch klingeln …

Auch die letzte österreichweite Studie „Sprache Macht Wissen“ sprach wieder mal von „Hörgeschädigten“, obwohl fast ausschließlich das Thema „Gebärdensprache“ behandelt wurde. Auf die Details soll an dieser Stelle verzichtet werden. Denn die hörende Sprachwissenschaftlerin Verena Krausneker hat zusammen mit Kollegen einen 517 Seiten dicken Wälzer rund um ihre Gebärdenstudie zusammengestellt. Ein Artikel darüber im „Silent Writer“ hätte sämtliche Rahmen gesprengt …

Eines ist aber erwähnenswert: Die Studie „Sprache Macht Wissen“ weckte bei der Zielgruppe wenig Begeisterung. Es wurden unter anderem Fragebögen an sechs Gehörlosenschulen in Österreich verschickt. Die Blätter blieben unberührt oder wurden beschmiert. Dennoch hatten die Schulen die leeren Fragebögen ordnungsgemäß eingetütet und an die Forscher zurückgeschickt …

Im Anschuss an der Studie wurde an der Wiener Universität ein Vortrag gehalten, zu dem recht wenige Zuhörer kamen: Gerade mal 160 interessierten sich für die Ergebnisse und Auswertungen rund um die Gebärdensprache. Doch der Pressedienst von „Sprache Macht Wissen“ sorgte dafür, dass zahlreiche Zeitungen und Fernsehen über Krausnekers Gebärdensprach-Forschungsprojekt in Zusammenhang mit „Hörgeschädigten“ statt mit Gehörlosen berichteten …

Dieses Ereignis brachte den Österreichischen Schwerhörigenbund (ÖSB) endgültig auf die Palme. Der ÖSB kritisierte unter anderem den Zusammenwurf von Gehörlosen und Schwerhörigen in einen Topf. Zitat: „Die Studie beanspruche nämlich, repräsentativ zu sein, obwohl nur neun Studierende dazu befragt worden seien. Weiters werde nicht klar zwischen „gehörlos“ und „hörbehindert“ unterschieden und es werde versucht, eine „Zwangsbeglückung mit Gebärdensprache für alle Hörbehinderten“ forciert, obwohl von den 1,6 Millionen hörbehinderten Österreichern lediglich 8.000 tatsächlich gehörlos seien.“ (Die vollständige Fassung ist hier nachzulesen: →www.parlament.gv.at)

Diese schriftliche Anfrage wurde vom FPÖ-Abgeordneten Ing. Norbert Hofer bei der 58. Nationalratssitzung eingereicht. Es dauerte, bis die →Antwort vom österreichischen Wissenschaftsminister Johannes Hahn kam. Auf die Fragen rund um die fehlende Differenzierung von „Schwerhörig“ und „Gehörlos“ wurde gar nicht eingegangen – höchstwahrscheinlich aus Unkenntnis.

Interessant ist, dass im Jahre 2007 der promovierte Philosoph Johannes Hahn sich mit schweren Vorwürfen auseinandersetzen musste: Ihm wurde vom Salzburger Medienwissenschaftler Stefan Weber vorgeworfen, beim Verfassen der Dissertation „absolut schlampig“ vorgegangen zu sein und während der Arbeit „seitenweise unzitiert á la Karl Theodor zu Guttenberg bzw. Anette Schavan abgeschrieben“ zu haben. Nichtdestotrotz hat ein unabhängiges Gutachten die Doktorarbeit des Wissenschaftsministers als „nicht plagiatsverdächtig“ abgesegnet. Und vielleicht hat Johannes Hahn sogar ausgewürfelt, ob die Anfrage zum Thema Hörschädigung beantwortet werden soll, denn der Wissenschaftsminister war früher für ein Glücksspielunternehmen tätig …

Jedenfalls ist die Sache beim Nationalrat vom Tisch und die Studien werden wieder kommen und gehen. Ob Schwerhörige und andere lautsprachorientierte und nichtgebärdende Hörbehinderte nicht mehr mit Gebärden(studien) zwangsbeglückt werden, ist die Frage …

 
 

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Deaf Slam – „Poetry Slam“ von Aktion Mensch

Deaf Slam (http://www.aktion-mensch.de/filmfestival/deafslam/index.php#dgs) ist eine Veranstaltung, die aus den USA kam und nun auch in Deutschland ihren Siegeszug geschafft hat. Dabei treten in unterschiedlichen Wettbewerbsbedingungen, in Listen eingetragene Dichter und Denker, um ihre Gebärdensprachpoesie vor Publikum, ohne Musik oder sonstige Hilfsmittel (der eigentliche Hilfsmittel sind die Gebärdensprachdolmetscher/-innen, laut NDR TV-Sendung vom 15. April 2013 „Kulturjournal“ traten Hörende Teilnehmer ohne Gebärdensprachkompetenz auf) zu performen und bewerten zu lassen. Der Name und der Ruf zählt hier nichts. Es zählt alleine, dieses Publikum an diesem Ort zu dieser Zeit mit diesem Gebärdensprachpoesie zu überzeugen, um mit viel Applaus des Publikums zu bekommen. Doch ausgerechnet ein in Hamburg lebende austro-chinesische Daiwei Ni gewinnt überraschend und durfte sich ein Flugticket nach New York freuen und sich mit anderen Poeten messen. Doch laut sein eigener Aussage im Taubenschlag ist sein Ticket nach New York unsicher. Jemand im Taubenschlag-Kommentar beschwerte sich, warum kein deutsche gehörlose Beteiligung gut abgeschnitten war. Waren die Gebärdensprachpoeten zu einfalllos oder zu langweilig oder lag es an DGS? Es wird gemunkelt, wie die europäische Poeten dennoch befürchten, ob die amerkanische gehörlose Poeten dort dominieren werden. Es könnte sein, wenn ein deutsche Teilnehmer/-in dort in Deutsche Gebärdensprache auftritt und kein Amerikaner verstehen ihn, was genau damit gemeint ist. Kein Problem ich zeig Euch schon mal vor, wie man dominante Amerikanern besiegen kann und wie man dort Respekt bekommt. In den USA werden Respekt ganz groß geschrieben.

Mein Poesie in Textform (weniger ist mehr und sehr verständlich für die Amerikaner!!):

Mein Gebärdensprache beschissen,
die DGS-Grammatik schlecht,
ich bin BSE,
nicht Dawei Ni.

Markiere die Fehler,
sage auch der Presse Bescheid,
ist mir egal,
ist ja deine Zeit.

Nichts anderes zu tun?
Keine Arbeit, oder ein Hobby?
Oder brauchst du den Scheiß
für deine Lobby?

 
 

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Taube Nuss will gebärdensprachliche Revolution!

https://www.facebook.com/photo.php?v=3723846593552

Krass! Andreas Costrau nennt sich selbst als „Taube Nuss“, obwohl er in Wirklichkeit schwerhörig ist. Man kann im Video sehr gut erkennen, wie er Hörgerät trägt. Via Facebook lässt er alle gehörlose Gemeinde mitteilen, wie man die „diskriminierende“ gebärdensprachliche Begriff wie „gehörlos“ umsetzen könnte. Eher mehr visuelle Begriff wie „von Augen zu Hand“, meinte er. Komisch nur, in allen anderen Ländern dieser Welt sagt man nur „taub“. Nur im deutschsprachigen Raum ist dieses gebärdensprachliche Begriff gehörlos „diskriminierend“. Es wird hier immer schizophrener.

Man muss sich vorstellen, Gehör los. Ohne Gehör. Da hätte man keine Ohren, keine akustischer Kanal, keine Schnecke, nichts. Aber Andreas Costrau kann etwas hören und ist nicht Gehör los, kann visuell wahrnehmen wie wir fast alle Menschen auch. Kein Wunder, warum Andreas sich als Taube Nuss bezeichnet, weil Taub unter anderem auch funktionslos, defekt, nicht in Betrieb sein heißt. Deswegen ist sein „Nuss“ was nicht in Ordnung, genau das lässt sich beobachten.

Was noch sehr kurios ist, jemand behauptet im Facebook-Kommentar: „Out: gehörlos In: Augfit“
Augfit? Bitte was? Haben die nichts an Taubblinde oder andere Bezeichnungen (z.B. Augfit-Sportverein Berlin, Augfit-Bund, Augfit-Schulen etc….) gedacht, sind sie alle auch „Augfit“? Müssen Gehörlosen zukünftig die Augen noch mehr geschult werden?

Update: Herzlichen Dank an „Taube Nuss“ für anregende Facebook-Kommentare. Es macht mir unglaublich Spaß, was die anderen über mich denken. 😉 Offenbar schlägt Wintermüdigkeit durch? Oder ist momentan eine gewisse Unlust zu spüren? Ich bin auch müde. =.=

Die Wahrheit ist, warum vor allem die Deutschen im wahrsten Sinne bereits „Weltmeister der Begriffe-Verweigerung“ sind. Vor etwa 6 Jahren war ich bei einem Vortrag von Hartmut Teuber (ein Deutsch-Amerikaner) und ich kann mich noch erinnern, was er behauptet hatte. „Für ihn war das Wort „Gehörlos“ auch diskriminierend. Er meinte, das bezieht sich so aufs Gehör, das Hören wird wieder so betont. Und es hat einen negativen Klang, so á la „der, der kein Gehör hat“. Man sagt ja zu einem Blinden auch nicht „Sichtloser“ oder „Sehloser“. Seiner Meinung nach sollte man einfach den Begriff „taub“ benutzen, damit konnte er sich am besten identifizieren.“ Was können wir solche Begriffentwicklung bis heute schon beobachten? Taubstumm fast verschwunden, gehörlos bald auch. Was kommt noch? Wird der Begriff „taub“ in 50 oder 100 Jahren vielleicht auch verschwinden?

2. Update: @Annekartin Sterling-Meyer: Sehr interessantes Kommentar über Hörstatus!

Sogar der Deutsche Gehörlosen-Bund hat übrigens bestimmte Regeln über Hör- und Sehstatus erarbeitet:
GebärdensprachdolmetscherInnen müssen über ein uneingeschränktes Hör- und Sehvermögen verfügen. Es dürfen keine Beeinträchtigungen der Sprache, des Sprechens und der Stimme vorliegen. Die Beweglichkeit von Händen, Armen, Oberkörper und Kopf sowie die Mimik müssen die Verwendung der Gebärdensprache uneingeschränkt ermöglichen.

Quelle: http://www.dgsd.de/material/sonstiges/qualitaetsstandards_2005-09.pdf

Die Frage ist, was ist mit taube Gebärdensprachdolmetscher/-innen? Ich selbst konnte die aktuelle Qualitätstandards über taube Gebärdensprachdometscher kein einzigstes Wort finden. Frage Euch einfach in ein Loch in den Bauch aus, es wird immer spannender was wirklich rauskommt! 😉

 
4 Kommentare

Verfasst von - 23. Februar 2013 in Gebärdensprache

 

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Gehörlosen-Schule – ein Schrecken ohne Ende….. #inklusion

Kürzlich eine sehr interessante Argumentation entdeckt und gelesen. Die stammt von politisches Magazin. Ich kann einfach nicht anders, ich MUSS sie hier veröffentlichen!!! Sonst verpasst noch jemand diese bombige Antwort. Also, passt auf, hier sind die Auszüge:

„…Neunzig Prozent der Hörenden, vom Hilfsarbeiter bis zum Uni-Rektor glauben, die Gehörlosen lernen Gebärdensprache von ihren Lehrern an den Gehörlosen-Schulen! Wenn die lesen, Gehörlosen-Lehrer lernen jetzt erst Gebärdensprache, dann würden diese Leser erst recht ein negatives Bild von Pädagogen bekommen. Für jeden normalen Menschen ist es selbstverständlich, daß Lehrer die Sprache ihrer Schüler nicht nur beherrschen, sondern ihnen diese Sprache beibringen.

Seit vierzig Jahren erlebe ich immer wieder, daß Hörende ungläubig den Kopf schütteln, wenn ich ihnen sage: “Die gehörlosen Kinder lernen Gebärdensprache NICHT an den Gehörlosen-Schulen, es ist eine Sprache, die einfach nur von den Älteren an die Jungen weitergegeben wird und in den Gehörlosen-Schulen bis vor einigen Jahren sogar verboten war“.

Am Gymnasium Stegen (bei Freiburg) und an anderen höheren Schulen für Gehörlosen, ist Gebärdensprache bis heute immer noch verpönt. Inzwischen gibt es Hochschulstudium für Gebärdensprach-Dolmetscher. Es ist irgendwie grotesk, Hörende studieren an Hochschulen eine Sprache, die Gehörlosen an keiner Schule lernen, sondern nur im Schulhof und Verein und die Pädagogen besuchen Gebärdensprach-Kurse, anstatt Gebärdensprache im Pädagogikstudium zu studieren und den Gehörlosen-Kindern eine Gebärdensprache mit Niveau zu vermitteln, die den Gehörlosen-Kindern auch einen besseren Zugang zur Schriftsprache ermöglichen könnte….“

Also:

NOCHMAL, BITTE GANZ GENAU LESEN & NACHDENKEN:

„Für jeden normalen Menschen ist es selbstverständlich, daß Lehrer die Sprache ihrer Schüler nicht nur beherrschen, sondern ihnen diese Sprache BEIBRINGEN“. 

„Es ist irgendwie grotesk, Hörende studieren an Hochschulen eine Sprache, die Gehörlosen an keiner Schule lernen, sondern nur im Schulhof und Verein“. 

Das leuchtet ein, oder? Ein Dolmetscher braucht ja ein Diplom als Nachweis für die Beherrschung einer Sprache, die an der Schule nicht unterrichtet wird, weil nicht …….. *ähm* Ich sag lieber nichts dazu.

Ist das nicht pervers? Sollte irgendwann evtl. auch „gehörlose Schüler in Regelschule – ein Schrecken ohne Ende…..“ tituliert werden. Wir sind gespannt.

 

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Land der unbegrenzten Gebärdensprachmöglichkeiten

blizzard.gif Quelle: (Youtube)
ASL (= American Sign Language): Don´t lick me!
DGS (= Deutsche Gebärdensprache): Ich besoffen fahren und aufgeben.

Nach Lydia Callis tauchte erneut eine Gebärdensprachdolmetscherin im amerikanischen TV auf, das bisher keine so große mediale Verbreitung wie Lydia Callis gefunden wurde, da die angeblich tonlose anale Lautäußerung gesellschaftlich zu Gunsten der oralen Lautäußerung unterdrückt wurde. An der US-amerikanischen Großstadt Boston haben starke Schneefälle und hohe Windgeschwindigkeiten einen heftigen Wintersturm „Nemo“ eingeleitet. Die Großstadt und Bostons bzw. Deutschlands Urgestein Hartmut Teuber Gebärdensprachstil wirkt wie eingefroren. Ausgerechnet eine schwarze Frau mit chinesische Hand-Lüfter dahinter findet das alles zu heiss. Erschreckend die ganze!

Siehe auch Lydia Callis

 
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Verfasst von - 12. Februar 2013 in Gebärdensprache

 

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Breaking News: Bildungsoffensive – Gebärdensprache wird neues Schulfach für alle

Neues Schuljahr, neues Glück. Mit einer Vielzahl innovativer Änderungen soll das deutsche Bildungssystem wieder auf Vordermann gebracht werden.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt haben sich die gehörlose grüne Piraten Politiker/-innen einige Veränderungen im kommenden neuen Schuljahr geeinigt. Sie sollen das deutsche Bildungssystem international wieder wettbewerbsfähig machen. „Silent Writer“ enthüllt die wichtigsten Neuerungen:

Gemeinsamer Unterricht

Keiner soll mehr ausgegrenzt werden, alle SchülerInnen werden gemeinsam unterrichtet und so auf ein einheitliches Niveau gebracht. Beispiel: Für die Reintegration von Oral-Fans und Gebärdensprach-Gegner Schulschwänzern wird zielgruppengenauer Projektunterricht angeboten.

Gebärdensprache 21

Gebärdensprache wird als neues Fach bundesweit an allen Schulformen eingeführt. Um Deutschland fit fürs 2. Jahrhundert* zu machen, wird die Schule zur grammatikfehlerfreien Gebärdensprachzone erklärt. Verbindlich fürs Erreichen des Abiturs ist das Beherrschen eines Kernwortschatzes von rund 200 Wörtern. Für den Hauptschulabschluss reichen dagegen paar Sätze, die auf das Leben vorbereiten, wie „Ey du Opfer, ich gebärde viel besser als du!“ oder „Ey Behindi, was gebärdest du für ein Müll?!“. Dudengenaue Schreibweise wird durch Schreibweise nach empfundenen Gebärden ersetzt.

*Tippfehler – es sollte 19. Jahrhundert heißen.

Oral-O-Mat

Die gehörlose Politikern aus der Partei Grüne und Piraten stellten sich einer entscheidenden Frage: Wie hält man die Oralisten von der Schule fern? Die Lösung war so einfach wie genial: Die Firma „Hart Mut Tauber Ltd.“ stellt in der Schuldiele den Oral-O-Mat auf. Dieser Automat verhindert alle Oralisten von der 1. bis zur 13. Klässler und dieser Grundversorgung wird sofort automatisch in Gebärdensprache umgewandelt.

 
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Verfasst von - 8. Februar 2013 in Gebärdensprache

 

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