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Archiv der Kategorie: Untertitel

Kurioseste Tweet #gehörlos #untertitel

Kurios, aber wahr: Daniel Büter, der Geschäftsführer des Landesverbandes der Gehörlosen Baden-Württemberg, meint dass er ohne Untertitel im Fernsehen sehr schade findet und kann aufgrund seiner Gehörlosigkeit im Fernsehen alles befolgen.

Edit am 29.12.2013:

In diesem Sinne meinte er wirklich: „Ich kann NICHT richtig befolgen, da ich gehörlos bin.“

 
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Verfasst von - 28. Dezember 2013 in Untertitel

 

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Spendenaffäre

Endlich: Karl Gehörmeyer verhaftet

Der Vereinsvorsitzende Karl Gehörmeyer (Foto unten) hatte jahrelang Spendengelder von einem Fernsehsender erhalten. Als Gegenleistung erwartete der Sender, dass Herr Gehörmeyer alle Aktionen für mehr Untertitel unterdrückte. Doch die Hoffnung, dass jetzt mehr Sendungen untertitelt werden, scheinen sehr gering zu sein. Denn Herr Gehörmeyer und sein Verein dürften nicht die einzigen sein, die geschmiert wurden. Wie erwartet, dementieren Sender und Vereine diesen Bericht.

affaereIn Spendierhosen: Herr Gehörmeyer

 
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Verfasst von - 16. Dezember 2013 in Untertitel, Witze

 

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Wird Mario Götze immer „fetter“? #untertitel

götze_ut(Bildquelle: Screenshot)

Wieder sind vielen Gehörlosen via Facebook sauer über die schlechte Untertitel-Qualität, die ständig immer dümmliches „Gehörlosen-Deutsch“ bekommen und wollen offensichtlich kein Humor verstehen.

Laut Untertitel (siehe Screenshot oben) sorgte ein ganz harmloser Fehler überall Schlagzeilen:
„Ich fühle mich wohl und werde immer fitter“ ein amüsanter Fehler. Aus „fitter“ wurde „fetter“.

„Silent Writer“ hat die Ursache genauer hingeschaut, woran die Ursache sein könnte.

Fehler in einer Live-Untertitelung? Möglicherweise nein, da mittlerweile Programme die Stimmen automatisch „niederschreiben“. Dass es da ab und an zu Fehlern kommt ist klar, besonders wenn Worte ähnlich klingen.

Oder wenn man mit Zehnfingersystem schreibt, sind die beiden Buchstaben sehr ähnlich. Ein Blick auf die Computertastatur verratet, dass dies kaum ein Tippfehler ist, da die Buchstaben ‚E‘ und ‚I‘ ziemlich weit auseinander liegen. Für E fährst du den linken Mittelfinger aus, für I den rechten. Ob da ein BVB-Fan am Werk war, der sich für Götzes Abgang rächen wollte, bleibt ein Geheimnis. Mittelfinger ist Mittelfinger! 🙂

Dennoch, es wird befürchtet ob diese Art von deutsche Untertitel-Diktatur durch die Gehörlosen irgendwann ein Ende haben wird…

Dann verschwindet auch völlig unnötige und sehr kostenintensive Ausstattung wie Farbuntertitel und Erklärungen. Alles müssen fehlerfrei und perfekt sein. Wozu muss man denn wissen, dass gerade „die Wellen rauschen“ oder „der Regen prasselt“ im Stadion passiert, hmmm? Alles Quark! Im Ausland gibts sowas gar nicht, da wird ganz normal untertitelt, s/w und ohne Schnickschnacks…

 
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Verfasst von - 26. Oktober 2013 in Untertitel

 

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Untertitel statt Gesten @phoenix_de

Zur Zeit herrscht bei Phoenix Schlagzeilen, weil sie Gebärdenspracheinblendung am 8. Juli 2013 einstellen möchten, doch die Empörung der Gebärdensprach-Aktivisten ist zu groß.

Phoenix baut „endlich“ barrierefreies Fernsehangebot für alle passende Zielgruppen aus. Fakt ist, Untertitel ist mit Abstand der geeignete Weg für alle Menschen zum Beispiel Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwäche sowie Migranten, Schwerhörigen und Gehörlosen die von Untertiteln profitieren.
Allein die Gebärdenspracheinblendung können niemand profitieren.

Na dann wir sind weiterhin gespannt wie es weitergeht, hoffentlich haben die sparsamen Senderchefs nichts von der unglückseligen Reklame von gehörlosen Aktivisten mitbekommen. Sonst kämen sie noch auf die Idee, dass a) Hörgeschädigte automatisch Gehörlose sind und umgekehrt, die b) nur gebärden können und c) aufgrund ihres Bildungsdefizites keine Untertitel brauchen und allesamt sowieso „Vibelle TV“ und Gebärdenwelt aus gucken – und sparen die Gebärdenspracheinblendung einfach ein …

Sonst wird es befürchtet, wenn die Ossis Untertitel auf Ostdeutsch im deutschen Fernsehen fordern.

Siehe auch bisherige Blog-Artikeln „Gesten statt hochwertigen Untertitel“
oder taube Gebärdensprachdolmetscher rein, Untertitel raus?  oder Untertitel rein, Dolmetscher raus! oder Untertitel-Wahnsinn in Deutschland nimmt kein Ende!

 
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Verfasst von - 4. Juli 2013 in Untertitel

 

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Videotext-Untertitel bald kostenpflichtig

Videotext-Untertitel bald nur noch unter 0190-150! (3,63Euro/Min.)

Die Fernsehsender haben bekanntgegeben: Ab dem 1. Juni 2013 werden die Videotextseiten nur noch gegen Gebühr abrufbar sein.

Der Grund: Selten schalten die Benutzer die Untertiteln nach einem Film oder einer Sendung ab. So laufen die Zähler heiss. Zusätzlich sei der Aufwand beim Erstellen der Untertiteln so hoch, dass die Tippse eine 8-Stunden-Woche einlegen muss.

Und so funktioniert das ab Juni 2013: Die Videotext-Untertitel werden übers Telefonnetz ausgestrahlt. Der Benutzer ruft wie immer über die Fernbedienung das Videotext ab. Statt der alten 150er gilt nur noch die Kombination: 0190-150! Dann werden die Untertitel im Minutentakt abgerechnet. Pro Minute: 3,63 Euro!

Die Sender betonen aber, dass ausser der ermäßigte Beitragsservice von ARDZDF (5,99 Euro pro Monat), der Monatszulage (47,50 Euro), einer wöchentlichen Servicegebühr (32,20 Euro), Installationspauschale (131 Euro), Anschlussbüchse (65 Euro) und erforderlichen Umbauten für die Fernbedienung (200-400 Euro) keine weiteren Kosten anfallen. Wenn das nicht be(un)ruhigend ist…

 
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Verfasst von - 1. April 2013 in Untertitel

 

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Die heiligen Untertitel #papst

Die Welt hat seinen neuen Papst, und das erste Fernsehgottesdienst wurde am 14. März 2013 live übertragen. Überraschenderweise strahlte das Fernsehsender die Sendung mit Videotext-Untertitel aus! Was war passiert? Nicht viel – ein katholischer „Seelendienst (Gehörlosendienst)“ verlangte vom Fernsehsender, dass die Sendung untertitelt werden soll. Auch EinAugenschmaus meldete sich zu Wort und wünschte eine Untertitelung. Hat Julia Probst seine fromme Seite gefunden oder befindet sie sich jetzt auf dem Pfad der Tugend?

Von wegen. Die „Arbeitsgruppe Untertitel oder Sign-Dialog“, hat lange nichts von sich hören lassen. Das Einzige, was die Arbeitsgruppe in den letzten 12 Monaten zustande brachte, ist eine leichte Überarbeitung ihrer Untertitel-Statistikquote.

Da kam doch die Live-Übertragung der Messe genau zur rechten Zeit! Denn welcher Sender könnte schon einen frommen Wunsch abschlagen? Tatsächlich versprach Fernsehsender, die Sendung zu untertiteln. Man werde sich jedenfalls darum bemühen. Und es klappte sogar…

Das war aber auch nicht schwer für den Deutscher Sender: Einen Tag vor der Live-Übertragung wurde die komplette Rede des Papstes an die Fernsehsender geschickt. Man musste die Texte nur noch zu Untertiteln verarbeiten. Gesagt, getan. Es gab aber nur wenige Erläuterungen für Gehörlose. Einige Fernsehsender hätte auf seinen Untertitel-Archiv zurückgreifen sollen! Da gibt es viele wirklich schöne Erläuterungen. Vielleicht das nächste Mal. Dann könnten die Untertitel so wie im unseren Entwurf unten aussehen…

(Die Untertitel / Erläuterungen in der rechten Spalte entstammen zu 100% vom untertitelten Spielfilm „Die Stunde des Patrioten“ mit Harrison Ford)

Szene im TV: Untertitel (Erläuterungen):
============ ============
– Papst ist noch nicht da. Orchester spielt Musik. „Streichinstrumente spielen eine liebliche Melodie“
– Menge wartet immer noch „Aus Stille kommt ein Lied des Leidens“
– Limousine mit Papst fährt heran „Sattes Brummen“
– Limousine bleibt stehen „Das Auto schnurrt wie ein Kätzchen“
– Papst und Leibwächter steigen aus und gehen zur Messe „Die Männer schleichen wie Katzen“
– Papst steht vor dem Pult und blättert in der Bibel „Streichinstrumente untermalen die Gedanken“ und „Papier raschelt“
– Wind bläst „Der Wind pfeift eine eigene Melodie“
– Der Papst schaut nach oben zu den Wolken „Wind peitscht ins Gesicht“
– Das Wetter verschlechtert sich „Gewitterwolken zucken“
– Orchester spielt Musik „Musik schmettert wie eine Hymne“
– Das Gewitter fängt an „Blitz und Donner zerschneiden den Himmel“
– Der Papst versucht das Gewitter zu ignorieren, erste Regentropfen fallen herab „Der Wind tobt um die Wette mit dem Regen“
– Es regnet „Naturgewalten schlagen unerbittlich aufeinander“
– Der Papst verpasst eine Stelle, Kardinal Miller stubst ihn von hinten an „Miller haut Jack empfindlich in die Seite“
– Der Papst erschrickt, tritt zurück und erwischt das Hühnerauge des Kardinals „Miller schreit wie ein Tier“
– Regen prasselt hernieder „Regen prasselt hernieder“
– Die Messe wird unterbrochen, der Papst geht weg „Gehetzte Schritte“
– Papst fährt weg „Auto schnurrt wie ein Kätzchen“
 
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Verfasst von - 17. März 2013 in Untertitel

 

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GEZahltes Irrsinn

Via Facebook stöhnen viele nichtlesekompetente Gehörlosen über GEZ. Die bisher als GEZ bekannte Behörde heißt nun ARDZDF Beitragsservice. Oder auch siehe Taubenschlag-Meldung!

Die ARDZDF möchte ein besseres Image aufpolieren. Kontrollen sollen wegfallen, mehr Untertitel angeboten werden jedoch viele Mitarbeiter zusätzlich eingestellt werden. Warum? Das wollte auch der Wahnsinn! wissen.

Die ARDZDF möchte schon dieses oder nächstes Jahr 100% Untertitel erreichen. ARDZDF hat schon bereits eine famose Aufholjagd gegen WDR (gilt als Untertitel-Marktführer) gestartet und befindet sich bereits auf Überholspur. Aber 100% Untertitel? Was ist mit andere TV-Sender, die wahrscheinlich nicht 100% Untertitel erreichen könnten?

Viele nicht lesekompetente (vielleicht hat Ralph Raules bedeutendste und viel geachteste Spruch „“Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Gehörlose lesen können“ doch Recht!) Gehörlosen dachten wohl, auf seiner Rechnung stand 17,97 Euro statt 5,99 Euro in 3 Monaten. Aber hallo, 100% Untertitel und nichtlesekompetente Gehörlosen? Lieber doch 100% Gebärdenspracheinblendung im TV, weil nicht lesekompetent?

Von aufgebrachten nichlesekompetente gehörlose Bürger stürmte die gehörlose Verbände, zum Glück gab es keine Gewalttaten gegen die ehrenamtliche Mitarbeiter der GL-Verbände gekommen und schon schnell wurde alle Missverständnisse dank Gebärdensprache aufgeräumt.

Doch vielen wollen lieber nicht GEZahlen nur wegen die Begründung „100% Untertitel reichen nicht aus“. Dumm nur, ARDZDF haben eine „Nahkampfausbildung“ absolviert und sind drauf gedrillt, alle auf mögliche Verdacht, denn wenn sie einen Zufallstreffer landen, werden es viele rot anlaufend zugeben bzw. aufgeben und reumütig zahlen. Funktioniert leider…

 
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Verfasst von - 17. Februar 2013 in Untertitel

 

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@EinAugenschmaus Quiz2012 -Auftritt

Es ist immer wieder interessant zu beobachten, wie die Mediendschungel z.B. TV und Twitter ticken, was ich schon mehrfach befürchtet habe.

Am 29.12.12. strahlte ARD, trotz fehlender Untertitel, im Ersten die Show „2012 – das Quiz“ mit Kurzauftritt von „gehörlose Twitter- oder Lippenlesen-Star“ Julia Probst aus. Die „Super-Lippenlesen Ausnahme“ hörgeschädigte Dame Julia Probst wirkte vor allem für GL-Gesellschaft immer noch ein Fremdbild („nicht typisch Gehörlos“), weil sie trat ähnlich wie durch ihren Auftritt in der ZDF-Login auf. Immerhin konnte sie etwas zeigen, trotzdem viel geändert hat sich seitdem kaum. Und die Quiz-Fragen in Sachen Gebärdensprache waren einfacher als sonst, aber vielleicht ist das nur Zufall. Ok, nun anderes Thema.

Damals hatte es andere gehörlosen Personen solche Quizauftritte gegeben und zwar aus dem Jahre 2003 und 2011. Immerhin waren die Auftritte damals von gehörlosen Personen authentischer als Julia Probst. Was meine Bekannte und ich Quiz2012-Show in der ARD sehr schnell auffallen, wie groß der mediale Unterschied solche Auftritten mit hörbehinderte Personen wie Quiz2012 vor kurzem und damals war.

2003 hatte es eine Quiz-Sendung mit gehörlosen Kandidaten gegeben, die damals sogar 50.000 Euro gewannen. Was aber einer feiner Unterschied zu Quiz2012 erkennbar ist, ist die Gebärdensprachdolmetscher/-in. Die Gebärdensprachdolmetscherin saß damals im Studio perfekt vor dem TV-Kamera, um die Fragen des Quizmasters und die Antworten der Kandidaten jeweils zu übersetzen und sogar die gehörlose und schwerhörigen Zuschauern konnten damals verfolgen. Untertitel fehlte damals, muss man damals sich nicht wundern!

Auch es gibt noch ein anderer Unterschied aus dem Jahr 2011, wo ein gehörlose Dame auftrat. Damals gab es in der ARD mit Untertitel, dank Einsatz durch Skarabee und der Gebärdensprachdolmetscher stand ebenfalls perfekt. Gebärdensprachdolmetscherin an Julias Seite war anwesend, aber für einige Insider finden sehr kurios, ist ausgerechnet diese Gebärdensprachdolmetscherin Mitarbeiterin von Skarabee. Kein Untertitel vorhanden, trotz heutzutage ordentliche UT-Anteil von ARD! Um Ironie zu verstehen, muss man davon ausgehen, wie Julia gerne Lautsprache bevorzugt (Sie sagte irgendwo: „Meine Muttersprache ist die Lautsprache.“) und auch ihre Quiz2012-Auftritt bemerkbar macht. Und die ungünstigen seitlichen Positionen zwischen Gebärdensprachdolmetscherin und Herr Plasberg sind für vielen Gebärdensprachnutzern klar verzerrt.

Wenn man genauer die Medienlandschaft hinschaut, ist es unglaublich wie die Bevölkerung von den Medien verarscht wird!!! Zum Teil wird die Medienlandschaft systematisch desinformiert und Informationen, die offen ignoriert; Promis in unheilvoller Allianz mit den Medien, welche alles, aber nicht mehr die Realität berichten bzw. entsprechen.

Egal ob Behindert, Kommunist, Kapitalist, Anarchist oder was auch immer: Deine Meinung ist uns
wichtig, so ticken die Medien halt. Wir sind wirklich gespannt darauf, wie die ermäßigte Gebühren der GEZ wirklich für hörbehinderte Zuschauer umgegangen werden.

Einen guten Rutsch ins neue wünsche ich Euch jetzt.

 
 

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Untertitel-Wahnsinn in Deutschland nimmt kein Ende!


(Quelle: Facebook)

Solche Wünsche wie auf Videotextseite 150 = Scrollverfahren, 151 = einfacher Sprache, 152 = DGS-Grammatik. Utopisch oder umsetzbar?

Richtig gelesen, die Aktivisten werden immer größenwahnsinniger! Glaub mir, die Untertitelredaktionen sind besser ausgebildet und wissen weitaus besser Bescheid als sämtliche Untertitelaktivisten. Es hat mit Arroganz nichts zu tun, wenn Sender ihre eigene UT-Technik verwenden. Außerdem kann man fremde Untertitelungsmethoden, z. B. die von euch viel gepriesenen „Closed Captions und Scrollverfahren“ aus den USA, nicht ohne Weiteres übernehmen. Man könnte meinen, die luxuriöse Wünsche wie z.B. 153 = langsame Scrollverfahren, 154 = ein-/ausblendbare DGS-Dolmetscher, 155 = ein-/ausblendbare LBG-Dolmetscher, 156 = ein-/ausblendbare LUG-Dolmetscher etc.. erweitern, um alle Hörgeschädigten die Bedürfnisse noch besser anpassen zu können.

Und was passiert, wenn der ZDF oder andere Sender sein Versprechen nicht erfüllt? Dann ruft ihr die Gehörlosen wieder zu „Kommentar-Bombardements“ auf? „Recht auf 100 % Untertitel“ ist eine schlecht überlegte Forderung. Da winken Sender und Politiker schnell ab. Außerdem hängt keiner von uns 24 Stunden vor der Glotze rum – außer die Untertitel-Aktivisten vielleicht. Sinnvolle, erfüllbare Forderungen sollen/müssen her.

 
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Verfasst von - 7. Oktober 2012 in Untertitel

 

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Untertitelte Sendungen auch bei Sky (ehem. Premiere)

Von DWDL gibt es Neuigkeit über Sky mit Untertitel: http://www.dwdl.de/nachrichten/37232/sky_bietet_kuenftig_filme_und_sport_mit_untertiteln_an/

Viele Gehörlosen haben sich auf Facebook gefragt, ob Sky solche Sozialtarife wie damals auch Premiere angeboten hatte oder ob 100% Untertitel anbietet oder wie das mit GEZ zu finanzieren ist?

Sozialtarife und umfassende Untertitel-Angebote wird es bei Sky leider nicht geben. GEZ müssen leider ab 2013 alle einkommenstarke Workalkholiker zahlen. Nur die Taubblinden und die Betroffenen die in der sozialen Hängematte liegen sind von der GEZ-Gebühr befreit.

Der Pay-TV-Sender Sky strahlt ab 1. September einige ausgewählte Spielfilme mit Untertiteln aus. Damit ist Sky nach Pro7, RTL, Kabel 1, VOX und SAT.1 der sechste Privatsender, der untertitelte Sendungen für Hörgeschädigte zeigt. Zu Beginn bietet Sky etwa 20 Filme mit Untertiteln an. Später kommen monatlich mindestens 8 bis 10 neue „Highlights“ dazu. Zusätzlich sollte vielleicht Bundesliga mit Untertitel ausgestrahlt werden. Ob und wie lange es dabei bleibt, ist noch offen. (Siehe Blogartikel zur Erinnerung: Sky bald untertitelreif?)

Billig ist das Filmvergnügen allerdings nicht: Bei normale „Sky Paket“ sind 169 Euro für den Receiver fällig, um das Zerrbild entschlüsseln zu können. Dazu kommt noch das Abo, für das Sky monatlich 16,90 Euro (12 Monate) von Ihrem Konto abbucht. Aktivierungsgebühr natürlich nichts zu vergessen. Zum Technischen: Der Receiver wird über die Scart-Büchse angeschlossen.

Zum Angebot: Gestartet wird mit Filmen, die bereits auf DVD erhältlich sind, z.B. „Crazy, Stupid, Love“ oder „Männerherzen“. Das Sky-Abo ist also ideal für Garfield-Naturen, die sich nicht von ihrem Filmsessel loseisen lassen und sich den mühseligen Gang zur Videothek ersparen wollen. Alle anderen gehen lieber weiter zum Verleiher und sehen sich als Erste den neuesten Filmknüller je nach Filmgeschmack an. Ganz frei und ungezwungen – und obendrein billiger…

 
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Verfasst von - 28. August 2012 in Untertitel

 

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Sky (ehem. Premiere) bald untertitelreif?

Heute schlug die Stunde die Untertitelaktivistin Julia Probst: Der Pay-TV-Sender „Sky“ gab überraschend an Julia Probst (siehe Twitter-Screenshot) bekannt, dass bei ihnen ab Herbst ausgewählten Spielfilme mit Untertiteln gezeigt werden! Was hat sich die Welt der Gehörlosen und Schwerhörigen gefreut!

Was mit ausgewählten Filmen damit gemeint ist, wird es vermutet, ob SKY mit exklusiven HD-Sendern zusammen mit hochauflösenden Kanälen von ARD und ZDF mit umfangreiche Untertitelangebote angeschlossen sein könnte und dabei mit Untertitel miterscheinen könnte. Könnte ein simpler Trick dahinter sein. Aber die Frage ist, ob Skymittel- oder langfristig Untertitel einsetzt und auch die unterschiedliche Paketkombinationen von Sky muss dabei besonders berücksichtigt werden, denn nicht alle Pakete von Sky bieten Untertitel an. Und Sky lebt bekanntlich für Minusgeschäfte. Im ersten Quartal des Jahres 2012 musste Sky mit einem Minus von 73 Millionen Euro einfahren, aber dafür erstmals seit vielen Jahren endlich im zweiten Quartal 2012 mit 23 Millionen Euro Gewinn. Mal schauen, wie es sich weiter entwickelt.

(Quelle: Screeshot-Aufnahme Twitter)

Hatte Premiere (heute Sky) damals Untertitel angeboten? Ja!

Damals vor etwa 8 Jahren wurde die Botschaft massenweise von Freund zu Freund verschickt, und viele Hörgeschädigte schlossen ganz schnell ein Abo bei Premiere ab, um in den Genuß von untertitelten Sendungen zu kommen. Man war sich einig: Premiere hat ein Herz für Gehörlose. Dass der Pay-TV-Sender aber hauptsächlich an Abonnenten gedacht hat, die englischsprachige Filme im O-Ton hören und dazu deutsche Untertitel lesen wollen, haben alle überhört…

Etwa ein Jahr später nach der Entstehung der UT-Ära im Bezahlfernsehen schlug die Stunde der Wahrheit: Premiere hatte zum Rotstift gegriffen und das Angebot an untertitelten Spielfilmen stark gekürzt. Gehörlose, die ein Premiere-Abo abgeschlossen hatten, waren entsetzt: Gibt es im Pay-TV bald keine untertitelte Sendungen mehr? Sie schickten an Premiere Faxe und Mails, ein Kunde bekam nach einem Monat folgende Antwort: „Wir haben die Untertitelung nicht eingestellt, sondern lediglich eingeschränkt. Hintergrund ist, dass das Interesse unserer Abonnenten an diesem Service zunächst nicht besonders groß zu sein schien.“, so Premiere damals in einer Mail…

Merkwürdigerweise bekam damals ein anderer hörgeschädigter Abonnent eine anderslautende Antwort: „Selbstverständlich würden wir Ihnen gern mehr Filme mit Untertiteln anbieten. Dies ist jedoch davon abhängig, ob wir die entsprechenden Lizenzen besitzen. Wann immer uns die Rechte für einen Film mit Untertiteln angeboten werden, greifen wir natürlich sofort zu und bemühen uns, diese Filme für Sie zu bekommen. In allen anderen Fällen dürfen wir – aus lizenzrechtlichen Gründen – diese Filme nicht mit Untertitel ausstrahlen.“

Hier verstrich zwischen Frage und Antwort eine Woche. Der Empfänger dieser Mitteilung fragte daraufhin in einem Forum ganz unschuldig: „Eine Woche? Heißt das, Premiere erhält das Fax und die Mitarbeiter versammeln sich und diskutieren miteinander, welche Antwort sie schreiben sollen – so lange bis alle sich einig sind?“ Schön wär’s…

Die hörgeschädigten Abonnenten sollten dem Pay-TV-Sender aber trotzdem nicht blind vertrauen. Das Abo läuft immerhin 12 Monaten, und falls die Untertitel doch über Nacht aus Kosten- oder Vertragsgründen ganz gestrichen werden, ist das leider kein Grund zur vorzeitigen Kündigung…

 
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Verfasst von - 23. August 2012 in Barrierfreiheit, Untertitel

 

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UT-Mission impossible

Jetzt ist wieder Diskussionen um Untertitel im besagten Kaffeeforum aufgelebt worden.

Das hochtrabende Ziel der Arbeitsgruppe ist die Erhöhung der Anteil an untertitelten Filmen im TV bis auf 100%…Ob auch Privatsender mitberücksichtigt werden, ist eine Frage der Zeit?

Steckt dahinter wieder nur „Viel Dichtung, wenig Wahrheit“? Höchstwahrscheinlich ja, denn Clubmitglieder sind folgende Vereine/Verbände: Deutsche Gesellschaft, der DGB (Dt. Gehörlosenbund), DSB (Dt. Schwerhörigenbund), die BHSA (Studentenverband der Hörg.), der Bundesgebärdendolmetscherverband und die Landesverbände. Das Treffen findet übrigens unter strengster Geheimhaltung und Ausschluß der Öffentlichkeit statt oder sogar separate Tagung mit Warteschlangekommunikation. Egal, viel Spaß beim Feiern und Prozentakrobaten!

Und: Warum man hierzulande TV-Sendungen nicht anständig untertiteln kann!

36 Zeichen passen in einen einzeiligen Videotext-Untertitel. Bei zwei Zeilen sind es 72 Zeichen – inklusive Interpunktion und Leerzeichen. Wenn der Untertitel fünf Sekunden eingeblendet bleibt, wäre das genug für ein zweistrophiges Kinderliedchen. Einen normalen Dialog in eine 72 Zeichen fassende Textbox unterzubringen, die fünf Sekunden lang angezeigt bleibt, ist nur ganz selten möglich. Im Fernsehen ist daher das Kürzen der Texte die Regel. Eine Politsendung mit schnellen Dialogen zu untertiteln ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ist die Sendung live und muss der Untertitler die Dialoge sofort abhören und gleichzeitig (!) abtippen, korrigieren, kürzen, die Untertitel den Personen zuordnen, „einfärben“ und schließlich in den laufenden Beitrag einblenden, wird das ein Himmelfahrtsjob …

Die hörgeschädigten Zuschauer zogen bekannterweise Fazit: Die Untertitel gaben die Dialoge nur bruchstückhaft wieder, wurden mit großen Verzögerungen eingeblendet oder der sprachlichen Qualität der Untertitel (einer sagt zu schweres Deutsch, einer sieht doofes Deutsch, einer meint schlechtes Deutsch, einer behauptet UT-Qualität ausreichend etc….).

Hatten die Untertitler erkannt, dass sie sich zu viel vorgenommen haben? Denn es ist kein Geheimnis, dass es selbst die schnellste Tippse der Welt nicht schaffen würde, das Feuerwerk an Dialogen mittels einer normalen Tastatur niederzuschreiben. Man ist übrigens ebenfalls der Meinung, dass es unmöglich wäre, „alle Äußerungen in einer Diskussion wie zum Beispiel „hart aber fair“ vollständig wiederzugeben“. Der Pressesprecher des Senders NDR wurde noch deutlicher: „… (es gibt) aus dem Stand nicht genüg qualifizierte Untertitel-Redakteure, um ein solches Format jeden Sendungen (untertiteln) zu können …“.

Eine Alternative wäre, Schnellschreiber zu beschäftigen. Der Einsatz von Stenotypisten hat sich in den USA und Großbritannien bestens bewährt. Doch die Untertitelredaktionen im deutschsprachigen Raum weigern sich immer noch hartnäckig, auf das Stenosystem umzusteigen und schwören weiterhin auf archaische Methoden.  Dass oft stark gekürzt werden muss, nimmt man in Kauf – schließlich möchte man auch die weniger „lesekundigen Hörgeschädigten“ erreichen, wie die Untertitelredaktionen gerne betonen. Ob aber diese Zielgruppe einige Sendungen guckt?

Dieses und letztes Jahr war es dann soweit – die verbesserte Untertitelqualität liefen ganz „offiziell“ über den Bildschirm. Und wieder wurde der politisch interessierte hörgeschädigte Zuschauer enttäuscht. Genau wie in der Versuchsphase waren die Untertitel stark gekürzt, hinkten hinterher und alles andere als zufrieden stellend. Da kann man nur sagen: Mission gescheitert …

Eine gute Lösung würde so aussehen: Während der Live-Sendung werden die Dialoge von einem oder mehreren Stenotypisten niedergeschrieben. Gleichzeitig erscheinen die vollständigen Texte als dreizeilige Untertitel auf dem Bildschirm – maximal drei Sekunden lang. Wird die Sendung am nächsten Tag als Wiederholung mit Untertiteln gezeigt, könnte vor der Ausstrahlung ein UT-Redakteur die Gesprächsfloskeln in den Untertiteln auslassen und die Texte auf 2 Zeilen trimmen – der besseren Lesbarkeit wegen. Dadurch wäre beiden Nutzergruppen gedient: Die Turboleser und die Alles-ganz-genau-wissen-Wollenden bekommen während der Live-Übertragung die vollständige UT-Fassung. Am nächsten Tag können die Gemütlicheren und die „weniger lesekundigen Hörgeschädigten“ sich entspannt zurücklehnen und die für die Wiederholung bearbeiteten Untertitel in aller Ruhe lesen. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Vorschlag bald Gehör findet.

 
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Verfasst von - 17. Mai 2012 in Untertitel

 

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Die Untertitel-Fabrik

Eine Sendung oder einen Film mehrmals hintereinander ansehen, was nicht sehr spannend klingt, ist für manche Leute ein normaler Job. Wie für die mehrere MitarbeiterInnen, die beim Bayerischen Fernsehen beschäftigt sind. Immerhin dürfen Untertitlern die Arbeit mit nach Hause nehmen. Die anderen müssen täglich beim BR vorbeikommen. Nach WDR haben wir uns einen Einblick über ihre Arbeit verschafft.

Ähnlich wie bei WDR muss auch ein Untertitler einen Film mehrmals ansehen. Es wird Schwerstarbeit abverlangt: das Film wird ständig vor- und zurückgespült. Daher werden oft vom Film eine oder mehrere Kopien angefertigt. Die Dialoge müssen wieder und wieder abgehört werden, damit die Untertitel an der richtigen Stelle eingeblendet werden können. Moderne Anlagen erleichtern die Arbeit zwar erheblich, doch Untertitler müssen nach wie vor viel Aufmerksamkeit und Geduld mitbringen.

Für eine Dokumentation, die 45 Minuten lang ist, braucht eine Untertitlerin mehrere Stunden sogar auch bis zu 2 Tage. In den beiden Tagen muss sie stundenlang vor dem Monitor sitzen und die Untertitel schreiben. Anschließend wird bei der Endkontrolle nach Tippfehler gesucht und auf richtige Grammatik geprüft. Manchmal reicht für eine 30-Minuten-Sendung nur ein Arbeitstag. Einfacher wird es, wenn eine Textvorlage vorhanden ist, von der man abschreiben kann. Aber nur ein bisschen einfacher, da die Dialoge aus der Textvorlage auch bearbeitet werden müssen. Richtig anstrengend wird es, wenn die Sendung untertitelt werden soll. Dann braucht man mindestens 2 Tage, da keine Textvorlage vorhanden ist und fachchinesische Fachbegriffe richtig verstanden werden wollen.

Insgesamt werden nur 1/3 der Untertitel neu produziert, der Rest stammt aus Wiederholungen oder wird von anderen Sendern übernommen. Die Planung steht – es kommt sehr selten vor, dass eine Sendung spontan untertitelt wird. Manchmal treffen Filmwünsche beim TV-Anstalten ein, obwohl der Sender gar nicht dafür zuständig ist. So haben sich tatsächlich gehörlose Leute per Twitter, siehe https://twitter.com/Clatschia/statuses/188563311669944321 gemeldet und wünschten sich, dass „Die Rosenheim-Cops“ in ZDF untertitelt werden soll…

Eigentlich könnten sich die Redakteure die vielen Stunden sparen und eine Sendung live untertiteln. Wie es beispielsweise in Großbritannien üblich ist. Doch Spontan-Untertitelung ist wegen der Struktur der deutschen Sprache nicht möglich (siehe ältere Bericht). Die Sätze können wegen der Beschränkung auf zwei Zeilen sinnverdreht erscheinen. Jemand sah sich in England eine Sendung an, die nach dem Stenoprinzip untertitelt wurde. Die Untertitel „scrollen“ über den Bildschirm. Manchmal fügen die Schnellschreiber noch eilig die Wörter ein, die sie beim Tippen überhört haben. Dies führt dazu, dass der Text sich verändert oder verschiebt, was den Zuschauer eher verwirrt. Wie die Engländer wohl in der PISA-Studie abgeschnitten sind…?

Warum die einkommensstarke Behinderten ab 2013 ein Drittel Rundfunkgebühren (GEZ) zahlen müssen? Es gibt in Deutschland keine Sponsoren oder zusätzliche Geldgeber für. Grosszügig: in der Schweiz werden die Untertitel vom Sozialministerium bezahlt, in den USA von Konzernen wie AT&T oder General Motors gesponsert. In Amerika läuft übrigens wieder mal ein heftiger Protest. „Ein paar Reklamesendungen während des Super Bowls (siehe zum Beispiel Finalspiel American Football) werden nicht untertitelt!“ (Orginal-Kommentar aus dem amerikanischen Forum: „I don’t f***ing understand why all Super Bowl ads DO NOT have subtitles available… This is absurd and a disrespect to the deaf community.“) Die haben Probleme…..

 
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Verfasst von - 10. April 2012 in Untertitel

 

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Untertitel rein, Dolmetscher raus!

Untertitel können alle Gehörlosen lesen (ja, die meisten können trotz sehr hohe Analphabetenrate laut Ralph Raule doch lesen!). Und die sind sowieso billiger und pflegeleichter als Dolmetscher.

Eine Sendung nur für einige wenige Gehörlose, die in Wirklichkeit weder an der Sendung, noch am Dolmetschen interessiert sind. Wer hat also was davon? Gehörlose nicht, Schwerhörige schon gar nicht. Bleiben nur noch Dolmetscher. An Gehörlosen lässt sich eben sehr gut verdienen, das war schon immer so und wird immer so sein.

Es gab schon Diskussionen und das Thema ist bis heute wie immer noch unverändert geblieben. Siehe: http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?f=220&t=31708&

Damals weiß man noch, wo man in GL-Cafe eine Umfrage startete: Wollt ihr lieber Dolmetscher oder Untertitel (Tagesschau bei ARD oder „Phönix“). Viele haben für Untertitel (also ARD) gestimmt…

Und immer mehr Gehörlosen und Schwerhörigen gucken gerne DVDs/BluRays mit Untertitel und TV ist bald out, während die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD & ZDF die Marktanteilverluste klagen. Siehe: http://www.stern.de/kultur/tv/oeffentlich-rechtliches-quotendebakel-was-sich-bei-ard-und-zdf-aendern-muss-1769944.html

 

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Untertitel ist wirklich nicht immer einfach. – Teil 2

Wie bereits berichtet, war das Thema die 100% Untertitel-Forderung nie immer einfach gewesen.

Lange Zeit war die „Tagesschau“ die einzige Nachrichtensendung, die untertitelt wurde. Im Juni 2001 beschloss das ZDF, die „heute“-Ausgaben ebenfalls mit Untertiteln auszustatten, sehr zur Freude der hörgeschädigten Zuschauer. Nun kann man sich die Lieblings-Nachrichtensendung aussuchen oder beide hintereinander ansehen – mit „zwei“ sieht man ja besser…

Beim ZDF kommt eine Spracherkennungssoftware zum Einsatz. Die Texte werden diktiert und dann eingetippt. Allerdings werden die Moderationstexte dabei „übersetzt“, das heisst die Texte werden verkürzt. Damit will man Rücksicht auf alle hörgeschädigten Zuschauer nehmen.

In den USA und Großbritannien dagegen werden alle Sendungen, auch Filme, 1:1 untertitelt. Warum macht in Deutschland was falsch? Das System in den USA ist ganz anderer Natur mit einem ganz anderen Anspruch: Da wird 1:1 übersetzt – egal, ob es vom Zuschauer aufgenommen werden kann oder nicht. Unser System verspricht mehr Hilfestellung und Einordnung, um das Gesehene und das „Nichtgehörte“ zu verstehen.

Interessant ist auch die Zitat: „Die Untertitel-Werkstatt Münster GmbH hat sich entschlossen, sich im Niveau auf die sprachlich weniger kompetente Gruppe der Gehörlosen einzustellen“ – beim Ton allerdings wird keine Rücksicht auf die „sprachlich weniger kompetente Gruppe“ genommen.

Quelle: http://www.taubenschlag.de/cms_pics/Diplomarbeit%20Andrea%20Kraus.pdf (Siehe Seite 42)

Was denken wir eigentlich über die interessante Zitat von Untertitel-Werkstatt? Es ist doch so, wir wissen immer, dass die Untertitelung von sehr unterschiedlichen Zuschauergruppen genutzt wird. Da sind zunächst einmal die von Geburt an Hörgeschädigten, dann jene, die im späten Alter ertaubt sind und auch sehr viele Personen, deren Gehör nicht mehr so gut ist, und die ebenfalls zum besseren Verständnis die Untertitel zuschalten. Die Bedürfnisse dieser doch sehr unterschiedlichen Gruppen unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Aber auch wir tendieren dahin, unser Niveau eher der sprachlich weniger kompetenten Gruppe anzupassen, also den von Geburt an Hörgeschädigten.

Noch brisanter: “Öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter müssen langfristig alle, bis zum Jahr 2012 die Hälfte ihrer Programmangebote untertitelt oder mit Gebärdendolmetschern anbieten”
Quelle: http://sign-dialog.de/2008/01/16/schleswig-holstein-50-untertitel-bis-2012/

Haben wir richtig gelesen? 50% mit Gebärdendolmetschern aller öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter? Das ist  hammerstarker Tobak und reinste Illusion, wenn es um Lesefähigkeit von betrifft. Klar ist doch, dass die Gehörlosen nicht lesen können und lieber auf die heilige Gebärdensprache widmen wollen, deshalb verkaufen die Politiker und die Medienlobbyisten uns alle für dumm und haben uns alle frech belogen. Das wird auch in mehreren Jahren immer so bleiben.

Anderes Beispiel: „Die Untertitelquote liegt in den acht Ländern, die diese Frage beantwortet haben, bei öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten bei durchschnittlich 37%, bei privaten im Durchschnitt bei knapp 13%, wobei in Estland sogar 50% der Sendungen im Privatfernsehen untertitelt werden, in Deutschland, Finnland, Island und der Schweiz dagegen 0%. Für das öffentlich-rechtliche Fernsehen beträgt die Untertitelquote 70% in Finnland und 0% in Litauen.“

Quelle: http://www.gehoerlosen-bund.de/dgb/images/stories/pdfs_international/EU_Vergl_auswertung_101028.pdf

Viele gehörlose Deutsche träumen von finnische Bildung, nur weil in Finnland dank bessere Untertitelquote und PISA-Studie Vorkämpfer Europas für hörbehinderte Menschen ist. Falsch gedacht, leider ist in Finnland trotz tolle PISA-Ergebniss und Untertitelquote, wird die Arbeitslosigkeit für hörbehinderten Menschen meistens ein großes Problem bleiben. Sage und schreibe 24 % Prozent Arbeitslosequote für hörbehinderte Menschen, fast annähernd so hoch wie in Deutschland!!! Siehe Bericht aus Finnland.

Zum Thema Forderung 100%-Untertitel von Hörgeschädigten: Viele hörgeschädigte Zuschauer verlangen mehr Untertitel. Doch wir wissen dass die Herstellung sehr teuer ist. „Konkurrenz belebt das Geschäft“ – sollte der Wettbewerb nicht verstärkt werden, damit die Untertitelung günstiger wird? Die Fernsehsender sehen in der Untertitelung vor allem eine sehr wichtige Dienstleistung für die Gehörlosen und soziale Verpflichtung ihnen gegenüber. „Wettbewerb“ wird die Preise wahrscheinlich kaum günstiger machen, wohl aber möglicherweise eine stärkere Nachfrage. Aber auch wenn es mehr Sender gäbe, die ihr Programm untertiteln, wird es ein teures Geschäft bleiben.

 
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Verfasst von - 26. Februar 2012 in Barrierfreiheit, Untertitel

 

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