Ne…andersrum: In Berlin gibt es gedolmetschte Führungen – zu allen erdenklichen Themen…und ziemlich oft! (Ich war am vorletzten Wochenende bei einer gedolmetschten Führung im Bundesfinanzministerium. Wieviel GL – ca 10!….10 von 6000, die den Ort hätten gut erreichen können)
Auch früher hatte ich schon mehrfach an Führungen mit DGS teilgenommen. Nie waren mehr als 15 GL bei solchen Führungen dabei.Was wäre, wenn Ihr GL mal den „Spiess umdrehen“ würdet: Ruiniert den Organisatoren doch mal deren Konzept und drängt gemeinsam in solche Führungen! 6.000 GL bei ner gedolmetschten Führung – so, dass die Hörenden gar keine Chance mehr haben vor lauter wedelnden Händen. Wie wärs?
Einmal im Jahr ist der Tag der GL – mit Strassenfest in der Friedrichstrasse. Da wird dann für einige Stunden ein kurzes Stück der Friedrichstrasse gesperrt. Die Hörenden wandern zwischenmang und wundern sich. Fertig! Sieht so wirksame Öffentlichkeitsarbeit aus?
Aber stadtweite regelmässige Umzüge? Wirkliche kämpferische Demos? Wenigestens häufige Leserbriefe in den Berliner Tageszeitungen? Ne. wieso denn?
In Berlin leben ja die 6.000 GL – ich glaub, die sind sich selbst genug.
Ich glaub die GL ganz allgemein haben sich Vorstellungen aufgebaut, was sie von Hörenden erwarten. Natürlich von hörenden Dolmis erst recht – und von solch hörenden Mischwesen wie mir – die halt DGS können, aber keine Dolmis sind.Quelle: biene63 – www.gl-cafe.de
6000 Gehörlosen gibt es angeblich in Berlin? Gut, betrachten wir genauer hin, was wirklich dahinter steckt und wieviele Deafies in Berlin in Wirklichkeit leben. In dem Satz steckt eine zweifelhafte Zahlen, die an der Wirklichkeit vorbeigeht. Der Satz tut so, als seien alle Statistiken notwendigerweise gelogen, und als könne man nichts anderes dagegen tun, als selbst Statistiklügen in die Welt zu setzen.
Genaue Zahlen, die mir vorliegen und wie man zwischen seriösen und unseriösen Zahlen zu unterscheiden. Hier: 2303 Gehörlosen und 3884 Taubheit grenzend Schwerhörigen (Statistik-Stand: 2007 – alle Altersgruppe) leben tatsächlich in Berlin, macht ingesamt 6187 hörgeschädigten Menschen. Verstanden? Diese „geschönte aufgerundete und unrealistisch genaue“ Zahlen wie die Arbeitslosenstatistik, die zum Beweisen einer Meinung dient, werden vom Verbänden und Vereinen sehr gerne benutzt und auch leider beharrlich totgeschwiegen. Und wenn man Bienes63 Kommentar feststellt, wo die anderen Deafies bleiben und ich beschreib mal ironischerweise wo das Problem liegen könnte. Berlin ist die „Hauptstadt der Hartz-IV-Empfänger“, Berlin hat Schuldenprobleme und Probleme mit der Integration und trotzdem ist Berlin reich und sexy. Gut, Berlin ist bekannt dafür ständig gehörlosen Party- und Kulturveranstaltungen durchzuführen, aber nicht alle Deafies kommen aus Berlin, sondern die von außerhalb aus Deutschland bzw. Europa kommen. Klingt schizophren, die Berliner! Bling, bling, aber wirklich pandabärenstark?!? Laut amtlichen Statistiken von Berlin, aller Bundesländer und europäische Staaten kann man prima ablesen, wie der Anteil der Menschen des mittleren und älteren Jahrgänge deutlich höher ist als die jüngeren. Ob die in einigen Jahren sich auf den demografischen Wandel eingestellt haben. Für einen Statistiker ist es dann ein Kinderspiel, jede gewünschte Aussage zu belegen, wie man die häufigsten Tricks der Zahlenmanipulierer entlarven kann: von fragwürdigen Rankings über irreführende Durchschnittswerte bis zu willkürlichen Prozentangaben. Ganz einfach!