RSS

Archiv für den Monat Februar 2012

Identität bei hörgeschädigten Menschen und Schizophrenie

Einer behauptet, wenn ein hörgeschädigten Person drei anderen kulturelle Identitäten (hörende Identität, schwerhörige Identität und gehörlose Identität) verfüge und schizophren sei.

Manchmal denke ich, es ist haargenau schizophren, wenn manche Gehörlose behaupten: „Ich fühle mich nicht behindert, ich bin glücklich taub zu sein“ und gleichzeitig über schlimme Diskriminierung klagt. – Wie bereits „Wir sind nicht behindert“ Teil 1 gebloggt.

Ich habe mich gefragt, warum niemand T-Shirts druckt, auf denen vorne geschrieben steht „Ich sehe die Dinge positiv“ und auf der Rückseite „denn ich habe Aids“. Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass sich ein solches Kleidungsstück nicht sonderlich gut verkaufen würde. Dagegen werden sehr wohl T-Shirts gekauft und getragen, auf denen vorne „Ich bin Schizophren“ und hinten „ich auch“ geschrieben steht.

Dies hat anscheinend zwei Gründe:
1. Vielen ist nicht bekannt, dass in Deutschland mehr Menschen an Schizophrenie sterben, als beispielsweise an Aids.

2. Das Wort „Schizophrenie“ steht für „Aufspaltung“, was dazu führt, dass man diese Störung oft fälschlicherweise mit der „Multiplen Persönlichkeit“ gleichsetzt. Ich habe das Wort früher auch immer in diesem Glauben benutzt.

Bevor jetzt jemand denkt „was für ein humorloser Zeitgenosse“: Nein, ich habe natürlich Humor, sogar teilweise einen ganz Schwarzen! Und Zitate wie „Tumor ist, wenn man trotzdem lacht“, sind natürlich auch lustig!
Es geht aber darum, dass man dabei in etwa weiß, worüber man da lacht, um sich so das ein oder andere Fettnäpfchen zu ersparen. Denn bei „wasweissich“ Millionen schizophrener Bundesbürger ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht mal so gering, dass man plötzlich so jemanden vor sich stehen hat.
Und unter Umständen kommt ein solches T-Shirt dann ähnlich gut an, wie eine Führerparodie auf einer jüdischen Hochzeit.

Keine Angst, auch wenn ich irgendwo im Internet meine drei kulturelle Identität angegeben habe und wer denkt, ich sei schizophren. Nein, ich bin nicht schizophren, aber ich bin schwer in Ordnung. 🙂

 

Schlagwörter: , , , ,

Untertitel ist wirklich nicht immer einfach. – Teil 2

Wie bereits berichtet, war das Thema die 100% Untertitel-Forderung nie immer einfach gewesen.

Lange Zeit war die „Tagesschau“ die einzige Nachrichtensendung, die untertitelt wurde. Im Juni 2001 beschloss das ZDF, die „heute“-Ausgaben ebenfalls mit Untertiteln auszustatten, sehr zur Freude der hörgeschädigten Zuschauer. Nun kann man sich die Lieblings-Nachrichtensendung aussuchen oder beide hintereinander ansehen – mit „zwei“ sieht man ja besser…

Beim ZDF kommt eine Spracherkennungssoftware zum Einsatz. Die Texte werden diktiert und dann eingetippt. Allerdings werden die Moderationstexte dabei „übersetzt“, das heisst die Texte werden verkürzt. Damit will man Rücksicht auf alle hörgeschädigten Zuschauer nehmen.

In den USA und Großbritannien dagegen werden alle Sendungen, auch Filme, 1:1 untertitelt. Warum macht in Deutschland was falsch? Das System in den USA ist ganz anderer Natur mit einem ganz anderen Anspruch: Da wird 1:1 übersetzt – egal, ob es vom Zuschauer aufgenommen werden kann oder nicht. Unser System verspricht mehr Hilfestellung und Einordnung, um das Gesehene und das „Nichtgehörte“ zu verstehen.

Interessant ist auch die Zitat: „Die Untertitel-Werkstatt Münster GmbH hat sich entschlossen, sich im Niveau auf die sprachlich weniger kompetente Gruppe der Gehörlosen einzustellen“ – beim Ton allerdings wird keine Rücksicht auf die „sprachlich weniger kompetente Gruppe“ genommen.

Quelle: http://www.taubenschlag.de/cms_pics/Diplomarbeit%20Andrea%20Kraus.pdf (Siehe Seite 42)

Was denken wir eigentlich über die interessante Zitat von Untertitel-Werkstatt? Es ist doch so, wir wissen immer, dass die Untertitelung von sehr unterschiedlichen Zuschauergruppen genutzt wird. Da sind zunächst einmal die von Geburt an Hörgeschädigten, dann jene, die im späten Alter ertaubt sind und auch sehr viele Personen, deren Gehör nicht mehr so gut ist, und die ebenfalls zum besseren Verständnis die Untertitel zuschalten. Die Bedürfnisse dieser doch sehr unterschiedlichen Gruppen unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Aber auch wir tendieren dahin, unser Niveau eher der sprachlich weniger kompetenten Gruppe anzupassen, also den von Geburt an Hörgeschädigten.

Noch brisanter: “Öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter müssen langfristig alle, bis zum Jahr 2012 die Hälfte ihrer Programmangebote untertitelt oder mit Gebärdendolmetschern anbieten”
Quelle: http://sign-dialog.de/2008/01/16/schleswig-holstein-50-untertitel-bis-2012/

Haben wir richtig gelesen? 50% mit Gebärdendolmetschern aller öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter? Das ist  hammerstarker Tobak und reinste Illusion, wenn es um Lesefähigkeit von betrifft. Klar ist doch, dass die Gehörlosen nicht lesen können und lieber auf die heilige Gebärdensprache widmen wollen, deshalb verkaufen die Politiker und die Medienlobbyisten uns alle für dumm und haben uns alle frech belogen. Das wird auch in mehreren Jahren immer so bleiben.

Anderes Beispiel: „Die Untertitelquote liegt in den acht Ländern, die diese Frage beantwortet haben, bei öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten bei durchschnittlich 37%, bei privaten im Durchschnitt bei knapp 13%, wobei in Estland sogar 50% der Sendungen im Privatfernsehen untertitelt werden, in Deutschland, Finnland, Island und der Schweiz dagegen 0%. Für das öffentlich-rechtliche Fernsehen beträgt die Untertitelquote 70% in Finnland und 0% in Litauen.“

Quelle: http://www.gehoerlosen-bund.de/dgb/images/stories/pdfs_international/EU_Vergl_auswertung_101028.pdf

Viele gehörlose Deutsche träumen von finnische Bildung, nur weil in Finnland dank bessere Untertitelquote und PISA-Studie Vorkämpfer Europas für hörbehinderte Menschen ist. Falsch gedacht, leider ist in Finnland trotz tolle PISA-Ergebniss und Untertitelquote, wird die Arbeitslosigkeit für hörbehinderten Menschen meistens ein großes Problem bleiben. Sage und schreibe 24 % Prozent Arbeitslosequote für hörbehinderte Menschen, fast annähernd so hoch wie in Deutschland!!! Siehe Bericht aus Finnland.

Zum Thema Forderung 100%-Untertitel von Hörgeschädigten: Viele hörgeschädigte Zuschauer verlangen mehr Untertitel. Doch wir wissen dass die Herstellung sehr teuer ist. „Konkurrenz belebt das Geschäft“ – sollte der Wettbewerb nicht verstärkt werden, damit die Untertitelung günstiger wird? Die Fernsehsender sehen in der Untertitelung vor allem eine sehr wichtige Dienstleistung für die Gehörlosen und soziale Verpflichtung ihnen gegenüber. „Wettbewerb“ wird die Preise wahrscheinlich kaum günstiger machen, wohl aber möglicherweise eine stärkere Nachfrage. Aber auch wenn es mehr Sender gäbe, die ihr Programm untertiteln, wird es ein teures Geschäft bleiben.

 
5 Kommentare

Verfasst von - 26. Februar 2012 in Barrierfreiheit, Untertitel

 

Schlagwörter: , , , , , , , ,

taubstumme Warnmeldung!


Angesichts von diese Warnung will der Webmaster von http://www.fakoo.de die Internet-Besucher „taub-verstummen“. Fühlen wir beleidigt? Wahrscheinlich nicht. „Besser noch gehörlos?“

Vergleichen wir mal, was die anderen schreiben:

Die von Skarabee: „Die politisch korrekte Bezeichnung für den Gehörlosen ist nicht taubstumm, sondern gehörlos oder taub.“

Martin Zierold sagte im Stern: „Gehörlos klingt, als würde mir etwas fehlen, und stumm bin ich auch nicht.“

Ist alles nur Rhetorik? Gefallen oder nicht gefallen? Geschmacksache!

JA, IHR SEID TAUB UND DUMM, viel Spaß beim Musik „hören“! Mit der Musik „taub-verstummte“ deine Freude. 😀 Beleidigungsfreiheit! *yeah, yeah, yeah, yeah*

 
4 Kommentare

Verfasst von - 23. Februar 2012 in Gehörlosigkeit / Hörschädigung

 

Schlagwörter: , , , , , ,

Nicht ganz einfach! – Untertitel, Beispiel ORF – Teil 1

Prompt bekam ich Kritik via Twitter von @EinAugenschmaus, sie meinte, ich schiebe das Team „Aktion-Untertitel“ (vor kurzem mein Blog berichtet) die Schuld wegen Untätigkeit zu. Ok, alles Ansichtssache!

Früher schalteten die gehörlose Fernsehzuschauer aus Süddeutschland gerne zum ORF1 um, da der Sender aus dem Alpenland die Filmfans mit Top-Spielfilmen und Blockbustern verwöhnte und ich als Nordrhein-Westfale konnte die Sender aus Österreich nicht empfangen und damals konnte ich trotz mangelnde TV-Glotze und Untertitelquote prima leben, weil früher war es noch geselliger. Ein weiterer Vorteil für Süddeutsche, ich gönne die Süddeutsche gerne. Nur zu! Mein Respekt für Süddeutsche Gehörlose die gerne zu Hause einsam leben und Ruhe haben möchten.

Als öffentlich-rechtlicher Fernsehsender muss der ORF auf Werbeunterbrechungen verzichten. Die Privatsender gönnten den Österreichern den Erfolg natürlich nicht.

Zur Erinnerung: Die Folge nach einem langen Streit: ORF1 hatte den Vertrag gekündigt und zog sich aus dem Kabelnetz zurück. Die Ferngucker aus Süddeutschland bekamen den Verlust deutlich zu spüren, vor allem die Hörgeschädigten. Denn der Sender hat das Untertitel-Angebot stark ausgebaut. Und da wenigstens ORF2 weiterhin für uns „Ausländer“ zu empfangen ist, kommen auch die Süddeutsche in den Genuss von Sendungen mit Teletext-Untertiteln.

Um eine Vorstellung von der Arbeitsaufwand bei der Herstellung von Untertiteln zu bekommen.

Die deutsche Untertitel werden ausschließlich von der Untertitel-Redaktion des ORF produziert. Im Austausch mit den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern in Deutschland und der Schweiz übernehmen ORF aber immer wieder UT, die von Firmen hergestellt wurden, etwa von der Untertitel-Werkstatt Münster.

Bei den meisten Spielfilmen ist es kein allzu großes Problem, die Dialoge (fast) wörtlich zu bringen. Bei Reportagen und Live-Übertragungen sieht das schon anders aus. Das hat auch mit der Struktur und dem Aufbau der deutschen Sprache zu tun. Das Englische eignet sich besser dafür, weil man schon zum Beginn des Satzes weiß, wie es weitergeht. Es ist ein Unterschied, ob ich lese „Mr. Bush does not want to start the war …..“ oder „Präsident Bush will den Krieg … (blablabla) … nicht beginnen.“ Man kennt sich erst am Ende des Satzes aus, da steht aber längst der nächste Text auf dem Schirm und will gelesen und verstanden werden.

Live-Untertitel (Nachrichten, Sport) werden/könnten in Zukunft mehr und mehr mit Hilfe von Spracherkennungssystemen produziert werden.

Ein Mitarbeiter aus der Branche hat einmal gesagt: „Die Hörbehinderten wollen in den Untertiteln ALLES lesen, das aber möglichst einfach und langsam.“ Das ist nun mal Fakt, wie bereits berichtet.

ORF finanziere mit einem Budget nur die Autoren, die Anschaffung von Hard- und Software wird vom Technik-Budget getragen. Privatfirmen, die Untertitel produzieren, müssen natürlich von der Raummiete über Energiekosten bis zu den Kosten für die Geräte alles in den Minutenpreis hineinkalkulieren. Sehr teuer! Untertitel kann Verlustgeschäften führen.

Weitere Problem: Da gibt es riesige Unterschiede in der Sprachkompetenz. Schwerhörige und Spätertaubte haben im Umgang mit der Sprache in der Regel weniger Probleme als Taubgeborene. Wir müssen aber die ganze Gruppe der Hörbehinderten ansprechen. Das heißt: die einen nicht unter-, die anderen nicht überfordern. Nicht ganz einfach! Siehe Masterarbeit von einem Schweizer Einheitliche Untertitel für Hörgeschädigte im deutschsprachigen Fernsehen – Chance oder Utopie?“

 
 

Schlagwörter: , , , ,

Untertitel Streit zwischen „Untertitel-Politikern“ und „Unteritel-Experten“

„Untertitel-Politiker“ und „Untertitel-Experten“ sollen die Untertitel-Politik Deutschlands reformieren. Dazu sitzen sie seit 5 Jahren Jahren in der Untertitel-Kommission „100% Untertitel für alle“ oder im Internet zusammen. Herausgekommen ist bislang wenig, Besserung ist nicht in Sicht.

Jens Grehl sagte: Die 12,6% UT-Quote scheint mir nicht ganz aktuell zu sein. Oder schließt die Quote auch die privaten Sender mit ein? ARD kam im Januar 2012 auf über 50% UT. Immer noch viel zu wenig, aber schon eine deutliche Steigerung. s. auch https://plus.google.com/u/0/116525056399951725047/posts/b32VHsf6VQd

Julia Probst sagte: @Jens: Das stimmt so nicht – wir von Aktion Untertitel haben das herausgerechnet und auf die Zahlen auf das Jahr hochgerechnet. Das, was du ausgerechnet hast, ist wieviel die einzelnen Sender an Untertitel produzieren, darunter sind aber auch extrem viele Wiederholungen! Guck mal hier: http://3.bp.blogspot.com/–3rCDCvb6ck/TePp3YtcMiI/AAAAAAAABC0/-LjaxSnV0Vw/s1600/UT-Statistik_Ostern2011_1.jpg Aber auf Jahr heruntergerechnet, ist es eben sehr viel weniger!

Quelle: http://meinaugenschmaus.blogspot.com/2012/02/die-roten-flaggen-gehen-hoch-bei-den.html#comment-form

Selbst beide Arbeitskreise Sign-Dialog und Aktion-Untertitel sind nahezu machtlos, wie sie weiter vorgehen wollen, falls ab 2013 GEZ-Gebühren eingeführt werden sollen.

Was sehr interessant ist, wollen das Team um Aktion-Untertitel angeblich in Bayern und Nordrhein-Westfalen, da beide Bundesländern bereits mindestens 700 registrierten Unterzeichner überschritten haben und danach die Presse einschalten wollen. Bis jetzt ist es nichts daraus geworden. http://www.aktion-untertitel.de/cms/index.php?Itemid=66

Die Wahrheit, wo das Problem wirklich liegt, kennt nur in meinem Hinterkopf. 🙂

 
3 Kommentare

Verfasst von - 23. Februar 2012 in Barrierfreiheit, Untertitel

 

Schlagwörter: , , , ,

Universität Hamburg = Karnevalsuniversität

„Die meisten Leute wissen nicht, dass Gehörlose unsere Schriftsprache nicht oder nur sehr mühsam beherrschen. Das gelte jedenfalls für die etwa 80 000 Menschen in Deutschland, die entweder von Geburt an taub seien oder in den ersten vier Lebensjahren ihr Gehör verloren hätten.“

„Weil sie nie den Klang der Sprache gehört haben, können sie auch nur sehr mühsam sprechen oder lesen“

„Früh Ertaubte haben im Schnitt die Lesefähigkeiten eines Viertklässlers“.

Quelle: http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/hochschule/article198117/Hast-du-Worte-Nein-Gebaerden.html

Köstlich, die Professoren sind sehr nett! Und Helau! 🙂

 
3 Kommentare

Verfasst von - 22. Februar 2012 in Gehörlosigkeit / Hörschädigung

 

Schlagwörter: , , ,

Lesekompetenz á la Ralph Raule

Interessant!

Während 96 % der Schwerhörigen angaben, gut (21 %) bis sehr gut (75 %) lesen zu können, waren es bei den Gehörlosen 89 % (45 % bzw. 44 %) und 100 % bei den Spätertaubten (46 % bzw. 54 %).

Quelle: http://www.taubenschlag.de/cms_pics/Masterarbeit%20-%20Einheitliche%20Untertitel%20fuer%20Hoergeschaedigte%20im%20deutschsprachigen%20Fernsehen%20-%20Chance%20oder%20Utopie.pdf (Siehe Seite 47)

Die Statistikwerte aller Hörgeschädigten-Gruppe ist schon überraschend zu erkennen, eigentlich können die Spätertaubten und Schwerhörigen besser lesen als die Gehörlosen. Die Werte von Schwerhörigen ist klar, aber die Spätertaubte liegen die Werte sehr ähnlich wie bei den Gehörlosen. Normalerweise können die Spätertaubte schon geschriebenes Deutsch Lese- und Sprachverständis mit Hörenden besser mithalten als die Gehörlose, was laut bewiesene Studie von einem Schweizer doch nicht der Fall ist. Trotzdem wenn ich in diversen Foren von und für Gehörlose lese, wie sie mit der Schreibsprache umgehen, stehen mir die Haare zu berge. Immerhin kann man mit schreib- und leseschwache Gehörlosen schriftlich kommunizieren trotz spärlichen Hintergrundverständnis genauso wie die Untertitelqualität.

Vielleicht hat Herr Raule mit ihrem immer noch legendären Spruch „Es ist nämlich ein verbreiteter Irrtum das Gehörlosen lesen können“ offensichtlich mit Spätertaube statt Gehörlosen in Sachen Lese- und Sprachkompetenz irrtümlich geforscht oder aller Hörgeschädigtengruppen nicht richtig gelesen bzw. eingeschätzt.

 

Schlagwörter: , , , , , , , , , , ,

Gibt es Barriere in der Gehörlosen Gesellschaft?

Die Frage ist: Darf man Gehörlose gegenüber Gehörlose ausgrenzen???

Wenn Ihr selbst fragt, ob das solche gibt. Okay, ich enthülle die Geheimnisse über die angebliche Barriere. Sicher gibt´s jede Menge selbstgemachte Barrieren! Darin sind Gehörlose genauso wie die Hörende und andere Behinderten-/Rassengruppen Weltmeister. JEDER hat schon solche Erfahrungen gemacht. Nicht nur einmal. Aber darüber redet man nicht. Stichwort: „keinen schlechten Ruf verbreiten“. Sonst würde das nicht jeden Tag passieren, und zwar in jedem gehörlosen/hörenden Verein, jeder gehörlose/hörende Schule usw….Das ist Barriere!

 
Hinterlasse einen Kommentar

Verfasst von - 14. Februar 2012 in Barrierfreiheit

 

Schlagwörter: ,

Valeri Rukhledev – der nächste ICSD-Präsident?

Valeri Rukhledev wurde 1948 in Sibirien geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Odessa. Anschließend zog er zum Studium der Sportwissenschaften nach Moskau und nahm an vielen Sportmeisterschaften bei den Gehörlosen und Hörenden teil. Der junge Valeri wurde nach dem Junioren-EM-Sieg mehrmals russischer Meister und blieb vier Jahre lang ungeschlagen. Natürlich hat er nebenbei auch bei den Weltspielen der Gehörlosen dreimal bei den Ringwettkämpfen teilgenommen und dreimal Gold gewonnen. Während und nach seiner Sportkarriere bekam Valeri Rukhledev viele Auszeichnungen, darunter „verdienter Sportler“ (vergleichbar mit dem Bundesverdienstkreuz hierzulande), „verdienter Meister des Sports“ und einiges mehr. Bei den Deaflympics in Rom wurde Rukhledev zum „Sportler des Jahrhunderts“ ernannt.

Der ehemalige (hörgeschädigte) Weltklasseringer Valeri Rukhledev hatte damals mehrfach seine Kandidatur eingereicht! Trotz die zahlreichen Rückschlägen und damals beim Ablauf der Wahlen Unregelmäßigkeiten gegeben hatte, könnte Valeri Rukhledev es nochmal versuchen. Rukhledev ist zur Zeit Präsident des russischen Gehörlosenverbandes RCDS. Falls er die Wahl diesmal gewinnt, wird erstmals ein Russe an die Spitze des ICDS treten. Es kann sogar sein, dass mit dem Machtwechsel eine neue Ära des Gehörlosensports beginnen wird – und für die verwöhnten Amerikaner und Europäer dürften schwere Zeiten anbrechen…

Sollte Deaflympics 2013 in Ungarn erneut nach Griechenland scheitern, steht die Zeit der harten und tauben Nüsse für derzeitige ICSD-Präsident Craig Crowley kurz bevor,

 

Schlagwörter: ,

Braucht Deutschland schulische Inklusion?

Im Facebook verkünden viele Gehörlosen mit viel Stolz, was die heute draufhaben und berufliches erreichen können. Das zeigt schon sehr deutlich, wie erfolgreich die Gehörlosen heute im Beruf, die zuvor Hörgeschädigtenschule besucht haben, sein kann. Makaber, dass ausgerechnet diese Gehörlosen im Internet über die Zukunft der Gehörlosen z.B. schlechte Bildungsqualität oder keine Gebärdensprache im Unterricht oder Regelschule mit Gebärdensprachdolmtscher mit DGS-Kenntnisse dringend verlangt wird oder andere abstruse Forderungen diskutieren! Obwohl, in Gehörlosenschulen wird häufig ohne den Einsatz von Gebärdensprache unterrichtet. Trotzdem sind viele Gehörlosen im Berufsleben doch erfolgreich. Ergebnis lautet nun also: Schulische Inklusion können wir trotz UN-Behindertenrechtskonvention ruhig verzichten.

Toll was? Das ist das Ergebnis von jahrelangem Besuch an der Gehörlosenschule trotz „angeblich mangelnde“ Bildung oder Gebärdensprachverbot. Und da sagt der Dr. Ulrich Hase „es wäre utopisch, zu verlangen, dass alle Lehrer kompetent sein sollen in DGS. Das würde das Studium sprengen“…! Oder gar „den Lehrern soll die Möglichkeit geboten werden“, „Sie sollen studieren können“ usw. Hier bitte schön, willkommen auf Scheinwelt und Wirklichkeit —->
Read the rest of this entry »

 
Ein Kommentar

Verfasst von - 3. Februar 2012 in Gehörlosenkultur, Politik

 

Schlagwörter: , , ,

The End

Beschreibung: Anfang der 80er Jahre beginnt das Drama der 4 gehörlosen Kindern was sie nichtsahnend in 60 Jahren folgen wird. Das Film „The End“ zeigt uns über das Überlebenskampf der Gehörlosenkultur, welches die von einem theoretischen Szenario vor dem völliges Aussterben zur Folge ausgehen könnte. Ist zwar in den nächsten 60 Jahren Jahren utopisch, aber diese Szenario könnte theoretisch realitisch sein.

Filmlink: http://www.bslbt.co.uk/zoom/films/zoom_focus_2011/the_end/

Filmdauer:23 Minuten
Sprache: BSL (=Britische Gebärdensprache) / Englisch
Untertitel: Englisch

Was auch interessant ist, vor einigen Tagen behauptet Twitterin „EinAugenschmaus“:


(Bildquelle: Twitter, http://www.twitter.com)

Sehr interessante Gedankenweise von Julia Probst besser bekannt als EinAugenschmaus! Wir müssen uns fragen, wie sie auf den merkwürdige Gedanken gekommen ist. Gibt es unter 15 Millionen Schwerhörigen diese Ghettoisierung? In Deutschland weit und breit nichts zu finden, aber schön wär´s, wenn die es sehr sichtbar ist. „Ghetto“ unter Hörende gibt´s überall, ich nenne ein paar Beispiele und der Twitterer Stadtneurotiker hat´s genau auf dem Punkt gebracht: reiche Ghetto (Millionäre/Milliardäre/Promis), Hartz-4-Ghetto, Türken-Ghetto, Senioren-Ghetto, etc…., alles woher die meisten Ghettos vor sozial-ethischen Hintergrund herkommen. Deshalb fällt in der Stadtplanung zu sehr auf, warum die Ghettoisierung unter Hörenden schon lange gang und gäbe ist. Warum muss sie die Ghettoisierung der Behinderung schimpfen? Hat sie das nötig?

Klar ist, sie ist mit Cochlea-Implantat versorgt und konnte deshalb seit ihrer Kindheit keine Identität als Gehörlose entwickeln. Wenn man genau Ihre Gedanken- und Verhaltenweise analysiert. Das Gehörlose das Cochlea-Implantat ablehnen kann ich gut nachvollziehen. Gehörlose haben eine eigene Mentalität. Und diese Mentalität wollen sie nicht aufgeben. Hörende (z.B. türkische, russische, italienische, japanische, afrikanische etc…) wollen ihre Mentalität auch nicht aufgeben. Und so ist es bei den Gehörlosen auch. Durch ein Cochlea-Implantat kann sie zwar wieder hören, aber ihre Mentalitätaufgeben. Und das ist schon etwas schlimmes. Sollte sie im Politik einsteigen oder andere eigene Initiative, könnte sie die Zerschlagung der Ghettoisierung der Behinderten und Gehörlosenkultur billigend in Kauf nehmen.

 
Ein Kommentar

Verfasst von - 2. Februar 2012 in Gehörlosenkultur

 

Schlagwörter: , , , , , , ,