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Schlagwort-Archive: schulischen Inklusion

Funktioniert die Schule mit der vollen Inklusion? – Kofo Essen #gebärdensprache

http://www.zeichensetzen-online.de/kofo/htm/2013/juni/dat/Protokoll_Kofo_%2026_06_2013.pdf

Wie man aus dem Protokoll dieser Kofo in Essen (im Internat von RWB-Essen) im Sommer 2013 entnehmen kann, scheint ingesamt betrachtet schulische Inklusion für Hörgeschädigte in NRW zu scheitern, weil die bekannte Probleme auf die Bedürfnisse hörbehinderter Schuler in allen Bereichen herrscht. Somit ist es eine Bestätigung, warum die meisten gegen schulische Inklusion sind. „Silent Writer“ berichtete: Viele hörgeschädigte Schüler/-in sind gegen schulischen Inklusion!

Problematisch ist die sogenannte Mindestgrößenverordnung für Förderschulen (dadurch wird auch der Geldzuschuss geregelt) muss sicherlich in den Jahren entsprechend angepasst werden. Wenn weniger Schüler im Förderschule landet, wird die Förderschule geschlossen ohne WENN und ABER. Bei Schließung von Förderschulen ist es für vielen sicher ein Alptraum, wenn jemand eines Tages als Bildungsopfer sieht. Selbst Dr. Ulrich Hase sieht die Inklusion in Schulen durchaus kritisch, weil vieles noch nicht durchdacht ist. Vor allem denkt er, dass die Politik zu sehr darauf vertraut, dass die inklusive Gesellschaft sich schon entwickeln wird. Auch muss aufgepasst werden, dass der Berufsstand Sonderpädagogik (für Hörgeschädigte, für Blinde und Sehbehinderte, Lernbehinderte usw.) nicht ausstirbt. Dr. Ulrich Hase schlug provokativ vor, warum denn die Deutsche Gebärdensprache nicht als 3. Fremdsprache in den normalhörenden Schulen eingeführt wird, was mit großem Applaus von den Zuschauern begrüßt wurde. Auch sieht er die Gefahr, dass gerade stark hörbehinderte Opfer von Inklusion werden. Und das lustigste ist auch, aus dem Protokoll ist es zu lesen, dass man im Englischunterricht auch in Gebärdensprache einsetzen sollte. Die Frage ist auch, ob im Unterricht die Deutsche Gebärdensprache in der direkten Kommunikation verwendet wird oder in BSL (= British Signlanguage) oder ASL (= American Sign Language) wird? Und welcher Gebärdensprachdolmetscher/-innen können perfekt BSL oder ASL?

Die anwesenden RWB-Schüler, die damals mit der Inklusion in der Regelschule Erfahrungen machten, berichteten im Prinzip alle das Gleiche. Meistens hat der Hörbehinderte Unterstützung durch einen Förderlehrer, mit dem spezielle Fragen und Probleme zum Unterricht geklärt werden können. Aber ab der Klasse von 5-10 und Sekundarstufe 2, wo ständig ein Wechsel von Unterrichtsklassen und Lehrern stattfindet, funktioniert die Rücksichtnahme und die Unterstützung nicht mehr, auch weil die Kenntnisse und Erfahrungen mit Hörbehinderung dann einfach fehlen. Ein gehörloser Schüler berichtete, dass in der Grundschule die Integration zwischen den normalhörenden Schüler und ihm sehr gut war, weil die Kommunikation eher auf einer spielerischen (also kindischen) Ebene ablief. Zwar hatte er immer einen Gebärdendolmetscher dabei, aber als die spielerische Ebene in laufender Schulzeit wegfiel und immer mehr lautsprachlich kommuniziert wurde, fühlte er sich immer öfter isoliert, weil die Kommunikation nur noch über Dritte (Gebärdensprachdolmetscher) lief und in den Pausen der Gebärdensprachdolmetscher nicht immer dabei war.

Die bisherige Praxis der Inklusion in Regelschulen ist eher, dass vereinzelte hörbehinderte Schüler eine normalhörende Klasse besuchen. Dabei entsteht manchmal bei dem Betroffenen selbst das Gefühl, dass er mit seinen Problemen alleine dasteht und ihm der Austausch mit Gleichbetroffenen fehlt. Eltern beklagen vielmehr bürokratische Stolpersteine, wie beispielsweise. dass die Kosten eines Gebärdendolmetschers für die Regelschule nicht finanziert werden oder gar die Zulassung des hörbehinderten Schülers verweigert wird, weil eine Förderschule im gleichen Einzugsbereich liegt.

Ich habe da manchmal meine persönlichen Zweifel, ob so eine „gesetzliche Inklusion“ unbedingt notwendig sei. Aus meiner Sicht haben wir schon seit langem eine „sogenannte stille Inklusion“ erlebt, ganz egal ob Regelschule oder Förderschule. Als hörgeschädigter Kind habe ich selbst „Inklusion“ hautnah erlebt, wo ich nach der Schwerhörigenschule in einen Hort für normale Kinder untergebracht wurde. Damals musste ich oft feststellen, wie die normale Kinder ihre eigene Macken und Kanten haben und war wirklich nichts zu vergleichen gegenüber die Schwerhörigen und Gehörlosen damals. Das heisst das behinderten Menschen durch normale Menschen geringer einschätzen, weil sie „anders“ sind. Dann kommen solche Kommentare wie z.B. „Wie redet der den?“. Trotz meine Hörgeräte, lautsprachliche Entwicklung und akustische Wahrnehmung damals. Wie es heute aussieht, werden wir sehen, ob auch ein Cochlear-Implantat hilfreich sein kann. Dennoch musste ich auch durch viele Cochlear-Implantat-Träger erfahren, wieviele trotz Regelschule sich nicht wohl gefühlt hatten. Durch die frühe Hörgeräteversorgung bei Kleinstkinder und sowie der fortschreitenden Hörgerätetechnologie werden schon seit langem viele hörbehinderte Schülern in „normalen Schulen“ eingeschult. Ergebnis sähe sicher genauso gleich wie die normale Hörgeräteträger. Deshalb ist es gerade für die hörbehinderte Schüler größte Problem, die eine hochgradige Hörbehinderung (Hörverlust ab 60dB) haben und z.B. noch große Defizite in der Sprachentwicklung haben und auch in der Grammatik im Rückstand sind. Dafür müssten erheblich vielmehr Sonderpädagogen in den allgemeinen öffentlichen Schulen bereitstehen. Daran glaube ich nicht, da man auch Kosten einsparen will. Schon heute streiten sich Kommunen mit der Landesregierung, wer die erhöhten Kosten übernimmt. Wer behauptet schulische Inklusion sei ein Sparmodell, ist es aber nicht. Nämlich eine Cochlea-Implantat-Operation und Nachsorge kostet verdammt sehr viel Geld, waren im lautsprachliche und akustische Bereich genauso anstrengend wie die Hörgeräteträger damals. Was ist wenn es schief läuft, lohnt sich ein Cochlea-Implantat auch nicht mehr.

 

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Viele hörgeschädigte Schüler/-innen sind gegen schulische #Inklusion

Seitdem Politiker die Bildung und Inklusion als wichtiges Thema erkannt haben, überschlagen sich die Reformen. Und trotzdem herrscht bis heute Verunsicherung auf allen Seiten.

Kürzlich erhielt ich einige Informationen über die schulische Inklusion.

Das Rheinisch-Westfälisches Berufskolleg für Hörgeschädigte in Essen (www.rwb-essen.de) hatte am 14. März 2013 einen Besuch von der NRW-Landesregierung (Düsseldorfer SPD-Landtagsabgeordnete) erhalten. SPD-Abgeordnete besuchten eine Gehörlose sowie eine schwerhörige Klasse. Die hörgeschädigten Schüler/-innen haben ihre Erfahrungen und Bedingungen mitgeteilt, welch dies mit sehr viel Interesse aufgenommen wurde.

Die Bedingungen von hörgeschädigten Schüler waren, wie die schulische Inklusion im normale Regelschulklasse aussehen sollte:

– die Sitzordnung muss in einem Halbkreis stattfinden, damit die hörgeschädigte Schüler/-innen jeden das Mundbild ablesen können
– die Lehrer/-innen und nichtbehinderte Mitschüler/-innen müssen Verständnis haben, wenn jemand akustisch nichts verstanden hat, mehrmals zu wiederholen. Das wird in einer Regelschule oft nicht beachtet.
– fehlende FM-Anlage, ohne FM-Anlage fühlen viele Schwerhörigen sich akustisch ausgegrenzt
– fehlende Gebärdensprachkompetenz in der Regelschule, auch viele gehörlosen fühlen sich kommunikativ ausgegrenzt und späteren Schulverlauf häufig alleine gelassen

Sollte alle Bedingungen nicht erfüllt werden, sind die meisten hörgeschädigte Schüler schulische Inklusion dagegen, weil schulische Inklusion für die meisten als Geldsparmodell angesehen wird und zum Scheitern verurteilt ist. Und sie wollen, dass nicht alle hörgeschädigte Schüler/-innen zwangsinkludieren. Denn für fast jeden ist eine Regelbeschulung in der Form der Inklusion nicht das Richtige.

Eine aktuelle RWB-Schülerin berichtete über ihre aktuelle Erfahrung in der Regelschulzeit damals. Sie berichtete, sie war damals auf einer Regelschule, wie sie sich dort fühlte, wie der Regelschul-Unterricht für den Rest der Klasse wird empfindlich gestört wird und Probleme als Hörgeschädigte hatte! 10 Jahre lang. Und weiteres begründet sie, wie sie die ein paar Regelschullehrer, die ihr damals unterstützt haben, aber doch das waren nur wenige.. Die meisten Regelschullehrer/-innen fühlen sich überfordert, um ihre spezielle Förderbedarf zu kümmern. Und seit sie  2013 im RWB Essen ist,  läuft für sie alles besser. Die Lehrer sind dort dafür ausgebildet und wissen wie man mit den Schülern umgehen müssen.

Die bisherige Debatte über Inklusion zeigt jetzt und wird wohl hoffentlich auch dem Letzten glasklar, daß diese Inklusionsgeschichte recht wenig mit der Realität zu tun haben, an den betroffenen Kindern (und damit auch an ihren Eltern und anderen Familienangehörigen!) vorbeigehen, und schlußendlich nur ein erneuter Beweis für die unbedingte Durchsetzung rot-grüner Gutmenschideologie sein wird. Dabei übersehen sie, daß jeder Mensch andere Voraussetzungen und Bedürfnisse für die Teilhabe am Leben mitbringt die man nicht über einen Kamm scheren kann.

Deutsche Politik befindet sich dank UN-Behindertenrechtskonvention im wirren Zustand.

 
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Verfasst von - 9. April 2013 in Inklusion/Integration

 

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Breaking News: Bildungsoffensive – Gebärdensprache wird neues Schulfach für alle

Neues Schuljahr, neues Glück. Mit einer Vielzahl innovativer Änderungen soll das deutsche Bildungssystem wieder auf Vordermann gebracht werden.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt haben sich die gehörlose grüne Piraten Politiker/-innen einige Veränderungen im kommenden neuen Schuljahr geeinigt. Sie sollen das deutsche Bildungssystem international wieder wettbewerbsfähig machen. „Silent Writer“ enthüllt die wichtigsten Neuerungen:

Gemeinsamer Unterricht

Keiner soll mehr ausgegrenzt werden, alle SchülerInnen werden gemeinsam unterrichtet und so auf ein einheitliches Niveau gebracht. Beispiel: Für die Reintegration von Oral-Fans und Gebärdensprach-Gegner Schulschwänzern wird zielgruppengenauer Projektunterricht angeboten.

Gebärdensprache 21

Gebärdensprache wird als neues Fach bundesweit an allen Schulformen eingeführt. Um Deutschland fit fürs 2. Jahrhundert* zu machen, wird die Schule zur grammatikfehlerfreien Gebärdensprachzone erklärt. Verbindlich fürs Erreichen des Abiturs ist das Beherrschen eines Kernwortschatzes von rund 200 Wörtern. Für den Hauptschulabschluss reichen dagegen paar Sätze, die auf das Leben vorbereiten, wie „Ey du Opfer, ich gebärde viel besser als du!“ oder „Ey Behindi, was gebärdest du für ein Müll?!“. Dudengenaue Schreibweise wird durch Schreibweise nach empfundenen Gebärden ersetzt.

*Tippfehler – es sollte 19. Jahrhundert heißen.

Oral-O-Mat

Die gehörlose Politikern aus der Partei Grüne und Piraten stellten sich einer entscheidenden Frage: Wie hält man die Oralisten von der Schule fern? Die Lösung war so einfach wie genial: Die Firma „Hart Mut Tauber Ltd.“ stellt in der Schuldiele den Oral-O-Mat auf. Dieser Automat verhindert alle Oralisten von der 1. bis zur 13. Klässler und dieser Grundversorgung wird sofort automatisch in Gebärdensprache umgewandelt.

 
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Verfasst von - 8. Februar 2013 in Gebärdensprache

 

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Braucht Deutschland schulische Inklusion?

Im Facebook verkünden viele Gehörlosen mit viel Stolz, was die heute draufhaben und berufliches erreichen können. Das zeigt schon sehr deutlich, wie erfolgreich die Gehörlosen heute im Beruf, die zuvor Hörgeschädigtenschule besucht haben, sein kann. Makaber, dass ausgerechnet diese Gehörlosen im Internet über die Zukunft der Gehörlosen z.B. schlechte Bildungsqualität oder keine Gebärdensprache im Unterricht oder Regelschule mit Gebärdensprachdolmtscher mit DGS-Kenntnisse dringend verlangt wird oder andere abstruse Forderungen diskutieren! Obwohl, in Gehörlosenschulen wird häufig ohne den Einsatz von Gebärdensprache unterrichtet. Trotzdem sind viele Gehörlosen im Berufsleben doch erfolgreich. Ergebnis lautet nun also: Schulische Inklusion können wir trotz UN-Behindertenrechtskonvention ruhig verzichten.

Toll was? Das ist das Ergebnis von jahrelangem Besuch an der Gehörlosenschule trotz „angeblich mangelnde“ Bildung oder Gebärdensprachverbot. Und da sagt der Dr. Ulrich Hase „es wäre utopisch, zu verlangen, dass alle Lehrer kompetent sein sollen in DGS. Das würde das Studium sprengen“…! Oder gar „den Lehrern soll die Möglichkeit geboten werden“, „Sie sollen studieren können“ usw. Hier bitte schön, willkommen auf Scheinwelt und Wirklichkeit —->
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Verfasst von - 3. Februar 2012 in Gehörlosenkultur, Politik

 

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Der Deutsch-Italo Poet Giuseppe Giuranna

http://www.taubenschlag.de/html/ssh/1054.htm

In dieser Folge „Sehen statt Hören“ vom 8. Juni 2001 jammerte Giuseppe Giuranna der gehörlose deutsch-italienische Gebärdensprach-Poet über die üblen Zustände hier in Deutschland und dass er seine Heimat so sehr vermisse.

Haben wir, Deutschen, schon wieder was falsch gemacht? Glaube nicht, er ist Italiener, sie regen sich gerne für ihr Leben auf. Wenn er seine Heimat so sehr vermisst, wieso geht er nicht zurück. Wenn er nicht mit unser Land zufrieden ist. Er muß an uns anpassen, entweder er hält sein Maul oder er soll nach Italien gehen! Klar, weil er von uns lebt. In Deutschland lebt sich sehr gut aufgrund von Sozialleistungen. Dann braucht er nicht jammern, sondern das beste aus seinem Leben machen. Denke, Giuseppe ist kein Sizilianer. Ein echter Sizilianer jammert nicht. Er macht kurzen Prozess.

Deutschland wird zwar nicht wärmer und Menschen nicht sonniger, aber man kann nicht alles haben.
Übrigens: je freundlicher Menschen, besser gegenseitige Zuwendung, stärker familiäre Bindungen, desto schlechter ist die Wirtschaft. Für eine starke Industrie und stabile wirtschaftliche Lage brauchen die Länder hartgesottene Bürger mit dicker Haut und einer gehöriger Portion Egoismus. Das ist erwiesene Tatsache.

Inklusion in der Schule und Europa? In Italien ist es bereits seit Jahrzehnten inklusive Standard. „In Ländern wie Italien, Norwegen oder Dänemark gibt es seit Jahren nur noch wenige Spezialschulen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.“ Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Inklusion_(Pädagogik)#Geschichte_und_Entwicklung oder „Italien gilt weltweit als Vorbild im Bereich der schulischen Inklusion: Bereits 1971 wurde durch ein Gesetz der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung verpflichtend und flächendeckend eingeführt. Im Jahr 2010 gab es in ganz Italien zwölf Sonderschulen. Offiziell besuchen 99,9 Prozent der Kinder mit Behinderung eine Regelschule.“ Quelle: http://diepresse.com/home/bildung/schule/hoehereschulen/727838/Laendervergleich_Viele-Wege-zur-Inklusion?direct=727836&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=1065

Schau´n mer mal, Giuseppe Giuranna sagte Italia Schulmethoden schlecht, Deutschland tutto bene.

 

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