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Archiv für den Monat Oktober 2010

Pyramidenreligionsprache

Hier ein paar der Überredungstaktiken von Pyriamden-Mitgliedern:

– Du hast die typische Gebärdensprachaustrahlung, sehr verkaufsfördernd….

– Willst du bis zu 3000 oder mehr € im Monat verdienen, von zu Hause aus?

– Als ich vor 2 Jahren angefangen hab,…, aber jetzt BOAH,…

– Ich weiß, dass Sie nur einen Job als Reinigungskraft in Ihrem Anzeige suchen, aber Sie können so viel mehr verdienen,… Wie?… Nein, sie brauchen keine Ausbildung!… Nein, sicher, nicht. Bürokratie-Papiere brauchen Sie auch nicht.

– Sie verstehen kein Deutsch oder eingeschränkte deutsche Wortschatz (typisch gehörlos und auch schwerhörige) wie ich sehe, das macht nichts,… Wollen Sie einfach Kohle verdienen?

-…ah, unterschreiben, hm… ein „X“ kennen sie ja oder?…

 
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Verfasst von - 31. Oktober 2010 in Allgemein

 

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Taubenschlag zweites Artikel über Synergy Worldwide

Kürzlich tauchte den zweiten Artikel von Taubenschlag auf: Boooooom, du Müüüüüüüüülllllll!!!!

Meine bisherige Beobachtung durch Taubenschlag und Forum für Gehörlose finde ich im allgemeinen schon sehr erschütterlich.

Interessanterweise ist es zu beobachten, ist eine Verhaltensweise zuvor der Deaf-Synergy-Mitglieder systematisch nicht an die Öffentlichkeit zu treten, damit man sie nicht als Sekte einstuft. Plötzlich seit Taubenschlag an die Öffentlichkeit prangerte, änderte sich die Verhaltensweise von Deaf-Synergy-Mitglieder abrupt, wenn man Youtube-Film von Rona Meyendorf (mit „äh“-komische Titelzahlen „28588962“, was hat das genau zu bedeuten) genauer hinschaut. Wenn Marco Lipski als Hauptverantwortlicher für Deaf-Community selber glaubt, dass Gehörlose in großer Mehrheit wirklich gutes Deutsch schreiben können oder ausreichendes Wissen oder massig Kohle verfügen oder was weiß er überhaupt, der irrt sich gewaltig. In der Realität ist es genau andersherum, sprich Verhältnis zwischen zwei Kontrasten.

Ich wünsche euch einen freien und klaren Kopf.  Schon sehr erschütterlich, ich versinke nun im Boden.

 
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Verfasst von - 29. Oktober 2010 in Allgemein

 

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Badeverbot für gehörlose Alleinbader im Schwimmbad?

Rein zufällig entdeckte ich gerade Kobinet-Nachrichten (Bericht ist zwar alt, Februar 2006) über angebliche Probleme mit dem Schwerbehindertenausweis. „Probleme mit B im Schwerbehindertenausweis.“

Aha, Behinderte, die das Merkzeichen „B“ in ihrem Schwerbehindertenausweis haben, dürfen nicht mehr alleine planschen gehen. Es sieht so aus, dass ab sofort alles wörtlich genommen werden muss! Das heißt: Jeder Behinderte, in dessen Schwerbehindertenausweis der Satz „Die Notwendigkeit einer ständigen Begleitung ist nachgewiesen“ neben einem fetten „B“ (= Begleitung) steht, darf nur mit einer Begleitperson in das Schwimmbad rein! Oha, oha!

Das Entsetzen wurde noch größer, wenn ich mir so lese und vorstelle, dass „die Behinderung des Gastes so stark ist, dass er sich nicht (…) allein an- und auskleiden kann“. Es kann aber noch schlimmer sein, finden ich! Zum Beispiel, wenn der Gast sich nur auskleiden kann und dann mangels Ankleidetalent im Adamskostüm am Becken auftaucht, wo gerade die Mädchenmannschaft des Schwimmvereins ihre Runden dreht… o Gott, o Gott…

Wie auch immer, viele junge und teilweise auch ältere Gehörlose in ganz Deutschland haben in ihrem Ausweis den Vermerk „B“ stehen. Die Bäderordnung dürfte sie dennoch kaum jucken, da sie meistens in Rudeln vor dem Schwimmbad auftauchen. Und mit der Volljährigkeit wird oft das „B“ im Ausweis weggestrichen. O weh, o weh…

Doch erwachsene Hörgeschädigte,  denen das Versorgungsamt das „B“ gnädigerweise überließ, haben jetzt ein Problem: Woher jetzt einen Badepartner auftreiben? Keine Sorge, vielleicht gibt’s im Schwimmbad neben Bademützen und Schwimmflügen bald auch Badejungfrauen als Begleitperson zum Mieten… au ja, au ja 😉

Nachtrag: Um Missverständnisse oder pauschale Vorurteile zu vermeiden,  gibt es immer noch hilflosen Gehörlosen, wie ich bereits ältere Blog-Berichte erwähnt habe. Fakt ist, im Schwimmbad können jeder gehörlose Personen teilhaben, nur bei Behörden, Kommunikation oder besonders unklare oder schwierige Fälle/Situationen sind die gehörlose Personen i.d.R. häufig hilflos.

 

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Hui, Besucherzahlen steigt „astronomisch“.

Kaum war ich am Wochenende weg, loggte ich gerade ein und was sehe ich da? Hohe Besucherzahlen! Gerade im Moment habe ich die Zahlen meine Augen nicht getraut. Binnen 48 Stunden sage und schreibe knapp 1.400 Besuchern! Als mein Blog am 11. September 2010 „zur Welt gebracht“ wurde, kamen bis 21. Oktober 2010 durchschnittlich 20 bis 30 Besucher pro Tag. Gestern und heute brechen alle Rekorde. Wenn man den Referrer genau feststellt, kamen die Verlinkungen meistens über diverse Internetseiten, vor allem Facebook.

Vielen Dank an alle Surfer für die zahlreichen Besuche! Sowas habe ich echt nicht erwartet.

 
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Verfasst von - 24. Oktober 2010 in Allgemein

 

Synergy Worldwide V3 – Warnung

Gerade habe ich es im Taubenschlag gelesen: Alles Betrug oder Bauernfängerei?

Auch leider versuchten ein paar gehörlose Personen mit allen Mitteln mich diese Produkte zu werben bzw. bestellen. Dort wurden mir 3 Produkte und ein Geschäftskonzept vorgestellt. Als ich diese gehörlose Leute genauer hinterher fragte, wurde ich immer skeptischer. Der Vorteil liegt darin, dass ich gegenüber diese gehörlose Leute größere Wissen verfüge. Ich kann mich täuschen, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich bei einer Sekte gelandet bin. Jemand erzählte etwas von Vorstellung für die Zukunft und von sehr viel Geld, welches zu verdienen galt. Ein gehörloser Mann, selbst Leistungssportler und ist bei vielen Gehörlosen sehr bekannt, machte viele fragwürdige Äußerungen. Ich widersprach und wurde ziemlich schnell „unreif“ abgemahnt und glaube, dass man keine eigene Meinung haben darf. Gerade in diesem Moment wurde ich von dieser Person (Leistungssportler) mit fragwürdigen Äusserungen vorgeführt. Nur in meinen Hinterkopf war ich definitiv sehr skeptisch gegenüber dieser Person.

Zusätzlich bin ich zur Überzeugung gekommen, dass Synergy Worldwide ein illegales Schneeballsystem ist. Ich werde hier auch begründen.

1. Synergy Worldwide hat immer noch keine deutsche Zweigstelle. Alles geht von Holland aus. (Warum ist das wohl so?) Aber ein gehörloser Leistungssportler behauptet, man kann nur von Amerika aus bestellen. Hä?

2. Viele Lügen oder Halbwahrheiten. „Wir haben einmalige Produkte und Synergy-Produkte sind so toll. Wir haben tolle Erfahrungen gehabt. Ich bin durch diese Produkte geheilt worden. JEDER kann es geheilt werden und kann das Leben deutlich verlängert werden.“

3. Ich halte die Produkte für überteuert, auch wenn sie offensichtlich gut sind. Ganz klar, wie die Geschäftspraktiken funktioniert und zu verdienen gibt.

Die Geschichte mit der überstandenen Herzinfarkt von Marco Lipski und die dramatisch gestiegene Cholesterinspiegel von gehörlose Leistungssportler finde ich zwar äußerst rührselig, aber wenn ich die Reden vergleiche, klafft da einfach eine Riesenlücke, die mir sagt: „Hier stinkt´s, bloß weg hier!“

Also, diese gehörlose Personen, die mir wirklich weißmachen wollen, dass sie total ohne Manipulation arbeitet. Alles klar?

Mein Fazit:
Synergy Worldwide V3- Finger weg!

Nachtrag (aktualisiert am 26. Oktober 2010): Inzwischen gibt es bereits Forum-Diskussionen über Synergy. Hier lesen!

Änderung am 02. Dezember 2010:
Auf Wunsch von Frau Hülper habe ich vier Fotos entfernt. Bitte um Verständnis!

 
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Verfasst von - 22. Oktober 2010 in Allgemein

 

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Cochlear Implantat und die Krankenkasse Teil 2

Kürzlich hat jemand mein Blog-Beitrag über Cochlear Implantat und die Krankenkasse mich kritisiert. Okay, bevor ich Unsinn schreibe, kenne ich mich da nicht so gut aus und, gebe ich einfach lieber zu, dass ich davon keine Ahnung habe. Hier bei uns in Deutschland ist es für mich schwierig, weil ich durch meine Eltern privat krankenversichert bin.

Aber wenn man aber solche Fall wie Kimberly (wie ich Euch schon berichtet habe) genau durchliest.

Da fehlen einem die Worte, wie eine Mutter ihr Kleinkind hat sooft operieren lassen, dass man schon beim Lesen den Überblick verliert, wie oft das Kind das hat über sich ergehen lassen müssen. Da schalten sich schon andere Teilnehmer ein, sie soll ihrem Kind mal Ruhe geben und die Brillenschlange, die Macht eine Werbung für das Implantationszentrum in Hannover  und rät zu einer OP, die andere Ärzte bereits abgelehnt haben. Ich möchte anmerken, dass die Brillenschlange keine Medizinerin ist.

Man kann natürlich sagen: die Außenwelt übt Druck auf die Eltern aus, die haben keine andere Wahl, aber das ist viel zu einfach. Es liegt einfach in der Natur der Sache, das Eltern sich ein einfaches Leben für Ihre Kinder wünschen. Ein Gehörlosen-Leben ist zwar schön, aber nicht so einfach wie eines mit Gehör. Ich sage jetzt nicht „besser“ oder „erstrebenswerter“ oder so. Das bitte das jetzt nicht falsch verstehen. Aber ein Leben mit nur einem Hilfsmitel (Cochlea-Implantat) sieht für Eltern verlockender aus als ein Leben mit Untertitel, Gebärdensprachdolmetscher, Probleme bei der Jobsuche, Probleme mit der Schule usw…………………………

 
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Verfasst von - 20. Oktober 2010 in Cochlear Implantat

 

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Lukas Podolski und die Gebärdensprache

Weitere Hintergründe hier: Sport-Bild

So, schauen wir alles genau hin! Wenn man genau hinschaut, was er mit der Hand auf seine Faust gehaut hat. Was möchte er von hörende Menschen wahrgenommene obszöne Geste von Lukas Podolski uns sagen? Sexuelle Botschaft wie oder „F****“ oder „F**** you“ oder „Wir f***** euch!“??? Gut, das hat weniger mit hochentwickelter Bundesliga-Gebärdensprache zu tun, als viel mehr mit oft beobachteter Kreisliga-Proleten-Verhalten. Zeigen wir mal ein Beispiel, wie die Gehörlosen verblüffend ähnlicher Weise gebärden und was das wirklich zu bedeuteten hat. Von Gehörlosen werden andere Botschaft ganz anders verstanden.

Siehe hier: Video Audismus

Nun kann man das Bild und Video deutlich erkennen, was damit in Gehörlosensprache genau gemeint ist. Audismus? Aha, es gibt Gebärden, die solche Leute langsam eher verwirren, da sie sich sehr ähnlich sind, und sehr kaum unterscheiden. Ob Lukas Podolski sich dadurch konkret audistisch diskriminiert fühlt, ist die Frage.

 
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Verfasst von - 18. Oktober 2010 in Gebärdensprache, Sport - Deaflympics

 

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Oktoberfesttreffen zieht nicht mehr.

So gut wie jeder Hörgeschädigte weiß, dass an jedem zweiten Wies´n-Wochenende das große Treffen stattfindet! An diesem Tag versammeln sich Gehörlose und Schwerhörige aus aller Welt vor dem Löwenbräu. Gemeinsam wird am oder auf dem Biertisch fässerweise Helles vernichtet. Wir erinnern uns: Vor über fünf und zehn Jahren war bereits um 16 Uhr die gesamte Terrasse vor dem Löwenbräu-Zelt vollständig besetzt. Es war so voll, dass nicht mal die hartgesottenste, 1,85 Meter große Bedienung mit „Australiererfahrung“ sich durch die Massen drängen konnte…Und dieses Jahr? Drei gehörlose Römer liefen verloren auf der leeren Terrasse vor dem „Löwenbräu“ umher und glaubten, den falschen Platz erwischt zu haben. Dabei war es schon nach 17 Uhr. Die verunsicherten Italiener mussten beruhigt werden: Doch, doch, das Treffen findet statt. Da sitzen ja noch 4 andere Gehörlose. Ja, das schlechte Wetter. Ja, ja, immer weniger Interesse. Und die Stimmung ist auch etwas trist. Die traurige Wahrheit ist: Aus dem Treffen mit 1000 gesellschaftssuchenden Gästen wurde im Laufe von nur 5 Jahren ein bescheidener Stammtisch bis zu etwa 150 gehörlose Personen.

Gegen 20 Uhr waren’s immerhin ca. 150 Hörgeschädigte. „Nachforschungen“ haben ergeben: Die meisten hatten einfach keine Lust mehr auf das Treffen vor dem Löwenbräu. Daher zogen zwei Dutzend Gehörlose das Oans-zwoa-gsuffa-Programm im HB-Zelt ab. Die schwerhörigen Besucher beschränkten sich auf eine kleine Runde auf der Wies´n. Und nicht wenige pendelten direkt zu der Party bei den Gehörlosen Bergfreunden (www.gbf-muenchen.de), ohne dem Oktoberfest einen Besuch abzustatten.

Erstaunlich: Das Treffen im Löwenbräuzelt verlief ohne größere Komplikationen. Weder Schlägereien noch enthemmte Mädln mit Tick zum „Trikottausch“ trübten das friedliche Bild. Die Polizei kann zufrieden sein. Hoffentlich benehmen sich die Essener und Dortmunder Gehörlosen bald auch so brav zur Zeit pflegen die nämlich in einer Stammkneipe ihren Image als „wilde Wikinger aus dem Ruhrpott“…

 
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Verfasst von - 17. Oktober 2010 in Gehörlosenkultur

 

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Ihr Kind ist gehörlos? Ganz typische Alltag-Situation!

„Ihr Kind ist gehörlos“. Mit dieser Diagnose endet im Krankenhaus eine Untersuchung. Der Schock sitzt dem Paar tief in den Gliedern. Doch das Personal ist überfordert und hat keine Zeit für Gefühle. Wohin jetzt? Eine lange Odyssee beginnt. Beratungsstellen werden aufgesucht, viele Fragen bleiben aber unbeantwortet. Die Gleichgültigkeit der Angestellten in den Beratungsstellen trägt nicht gerade zur Verbesserung der Situation bei. Hier sind Nerven wie Stahlseile gefragt.

Wie geht es weiter? Die ratlosen Eltern müssen einen Ausweg finden. Sie beginnen im Internet nach Informationen zu suchen. Was ist Gehörlosigkeit? Was können Eltern für ihr taubes Kind tun? Und was ist die Gebärdensprache eigentlich? Unzählige Webseiten werden durchgestöbert, der Drucker arbeitet fast ununterbrochen. Für Ihr Kind werden die Nächte endlos. Sie geht alle Stapeln an Informationen durch, dann entdeckt sie eine Möglichkeit für Ihr Kind – das Cochlear Implantat.

Das Kind soll als Hörende in einer hörenden Familie aufwachsen. Dies ist der Wunsch vieler Eltern, die ein gehörloses Kind bekommen. Mutter sucht mehrere Ärzte auf. Diese raten ihr zu einem CI. Sie sieht sich Sendungen über das CI an. Nach einiger Zeit kommen in ihr Zweifel auf. Ist ein CI wirklich die richtige Lösung? Sollte man es nicht zuerst mit der Gebärdensprache versuchen? Ein Kurs bringt allerdings die Ernüchterung. Viel zu schwer. Die meisten Müttern ist es „fast wie Chinesisch“. Es würde eine Ewigkeit dauern, bis sie gut genug gebärden könnte. Aber Ihr Kind braucht aber jetzt eine Sprache.

Mutter beginnt, sich in der Gemeinschaft der Gehörlosen umzusehen. Sie besucht einige Veranstaltungen. Die ersten Versuche, Gespräche in der Gebärdensprache zu führen, erweisen sich für beide Seiten als anstrengend. Die „stille Welt“ entpuppt sich als eine ziemlich laute Gesellschaft. Unterhaltungen in der Lautsprache gehen in dem Lärm unter. Doch Mutter gibt nicht auf. Sie nimmt an einigen Familientreffen teil, um mehr Kontakte zu anderen Gehörlosen aufzubauen. Mutter wird sehr nett aufgenommen. Danach meldet sich aber niemand bei ihr.

Ihr Kind wächst heran und will der Umwelt ihre Entdeckungen und Bedürfnisse mitteilen. Doch dies fällt ihr schwer. Das Kind spürt das Fehlen einer Sprache und wird unruhig. Mutter sucht weiter nach einer Lösung, wird jedoch von vielen Seiten unter Druck gesetzt. Sie schreibt Briefe an die Behörden und an Politiker. Die Antworten fallen negativ aus, es ist keine Unterstützung zu erwarten. Schliesslich meldet sich Mutter bei keinem mehr, alle Kontakte werden eingefroren. Die Zeit drängt, denn Mutter hat nicht nur ein gehörlose Kind, sondern noch zwei Söhne.

Die Eltern entscheiden sich schliesslich für ein CI. Die Operation verläuft problemlos. Ihr Kind kann nun hören. Sie dreht sich um, wenn Mutter nach ihr ruft und wirkt aufgeweckt. Mutter bringt ihre Tochter regelmässig zum Logopäden, damit ihr Kind das Sprechen üben kann. Ausserdem besucht ihr Kind einmal in der Woche die Frühförderung an der Gehörlosenschule. Auch die Gebärdensprache steht auf dem Plan.

Fazit: Das ganze Wissen muss von den Eltern selbst erarbeitet werden. Vom Staat und von den Verbänden ist keine Unterstützung zu erwarten. Hier besteht ganz klar Nachholbedarf. Die Gehörlosen mit Cochlea Implantat werden eines Tages einsehen, dass das nichts bringt. Gehörlosigkeit bzw. Taubheit ist nix gefährliches.

 
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Verfasst von - 14. Oktober 2010 in Cochlear Implantat

 

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Landratsamt Rastatt und die Kindeswohlgefährdung

Ich stelle fest, wieviele Rechtschreibfehler das Schreiben des Landratsamts Rastatt aufweisen. In der Hauptsache saßen selbsternannte Beamten zusammen und mussten sich und der Welt beweisen, dass und warum sie sich Beamten nennen, und warum die Allgemeinheit sie dafür bezahlt, Geld an Kopfarbeiter zu verbrauchen und dabei in Stühle zu furzen.

Siehe Link Taubenschlag.de: Wehret den Anfängen! und Schreiben des Landratsamt Rastatt

Fremdpeinlich!

Nachtrag: Lesenswerte Beitrag und Diskussionen von Not quite like Beethoven und Mein Augenschmaus

 

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Gebärdenwerk und die schöne ReGIERung

Quelle: http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article789057/Gebaerdensprache-als-Marktluecke.html

Im Artikel des Hamburger Abendblattes verrät Ralph Raule dem Leser auch seinen Traum: Bund und Länder werden aufgrund des neuen Behindertengleichstellungsgesetzes alle Webseiten mit Gebärdenvideos ausstatten müssen… Dazu sind sie zwar noch nicht verpflichtet, allerdings hat der Gehörlosenbund einen Anwalt für die Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Ralph Raule schwärmte gegenüber dem Abendblatt: „Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat eine Homepage, die 18 000 Seiten umfasst“. Wir haben nachgerechnet: Bei 18.000 mal 4 (eine A4-Seite ergibt rund 4 Filmminuten) zu je 100 Euro würde den Spaß im günstigsten Fall 7,2 Millionen kosten…

Sieben komma zwei Millionen müsste der Landtag blechen! Und Deutschland hat 16 Bundesländer, unzählig viele Bezirke und Stadtverwaltungen… ein Alptraum für den Steuerzahler! Die Kosten werden wohl locker den Verteidigungsetat übertreffen. Das böse Erwachen wird kommen, wenn irgendwann einer von den Gebärdenwerklern auf die Idee kommen sollte, bei seiner Hausbank den gesamten Jahresumsatz von dem mit Potenzzahlen geführten Geschäftskonto abzuheben und sich nach Südamerika abzusetzen. Dann müsste unsere Regierung die ausgegangenen Geldscheine nachdrucken lassen…

Träume sind aber oft nur Schäume, denn erster Widerstand bahnt sich an: Der Landtag von NRW hat uns geschrieben, dass man auf keinen Fall vorhabe, alle Webseiten komplett mit Gebärdenvideos auszustatten. Nach meine eigene Recherche ist die Homepage von Landtag NRW bis heute immer noch nichts passiert. Gott sei Dank!

Helene Jarmer hatte damals ausgesagt, daß in Österreich 2/3 aller Gehörlosen nahezu als Analphabeten gelten.

Das paßt ja zu den Aussagen von Ralph Raule („“Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Gehörlose lesen können“) und Knut Weinmeister („95 % der Gehörlosen haben das Lese- und Schreibniveau eines Viertklässlers“), und zu seinen und Knut Weinmeisters Forderungen, mehr Gebärdenvideos einzusetzen (hab ich jedenfalls mal gelesen), damit die Gehörlosen mehr verstehen können. Aber ja? Was wird aus mit jahrelangen Forderungen zum Ausbau der Untertitelung von Fernsehsendungen? Komisch, seltsam, mysteriös, skurill, kirre, merkwürdig und und und….!

 

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Nur 200 Wörter für gehörlose Kinder?

Hörgerätefachhändler sind sich sicher: Ein gut hörendes Kind habe in seinem fünften Lebensjahr ein Wortschatz, das zwischen 5.000 und 26.000 Wörter umfaßt. Ein gehörloses Kind dagegen verfüge nur über etwa 200 Begriffe. Eine interessante Theorie, die man durchaus als Richtlinie benutzen könnte. So müssten Dieter Bohlen oder Angela Merkel gehörlos sein. Spaß beiseite – wer wenigstens über ein minimales Restgehör verfüge, sollte nicht auf Hörgeräte verzichten, bereits für Babys gibt es hochgezüchtete Hörhilfen von Siemens als günstige und leicht austauschbare CI-Alternativen. (Quelle: Sonderbeilage eines Lokalblatts, Auflage 800.000 Explemplare)

Aber ich habe eine spezieller Warnhinweis für euch: Hier lesen! und das hier lesen!

 

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Wundermittel „Jekyllhyderonin“ – die Tablette zur Steigerung der Gebärdenpotenz

Als der Begriff „Gebärdensprachallergie“ (Idee von Markus Beetz) kürzlich auftauchte, wie ich euch mein Beitrag über „WFD internationale Petition“ berichtet habe. Nun fand ich heraus, welches Mittel Symptome der Krankheit heilen könnte.

Gebärdenkompetenz ist für Sie ein Fremdwort? Das ist vorbei: Ab sofort heißt es nämlich Gebärdenpotenz und zweitens können Sie tatsächlich nach wenigen Minuten die volle Gebärdenkompet…äh, potenz erreichen!

In Zusammenarbeit mit der Uni Hamburg (Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser) hat ein Labor in Österreich ein Präparat entwickelt, mit der gebärdenunkundigen Menschen geholfen werden kann. Nun müssen zukünftig keine Gebärdensprachkurse mehr besucht werden. Auch der Besuch einer Hochschule ist überflüssig. Nach wenigen Einnahmen kann sogar das kleine Dolmetscherdiplom erlangt werden! Allerdings ist das neue Medikament noch nicht ausgereift, bei diversen Versuchspersonen sind Nebenwirkungen aufgetreten. Aber diese sind unbedenklich, auch für die Nachbehandlung ist gesorgt.

Die Versuche an Probanden gehen bis zur Serienreife des Medikaments weiter. Täglich von 20 bis 20.15 Uhr können die Versuchspersonen während der Einwirkung des Medikaments zu Studienzwecken beim Fernsehsender „Phoenix“ beobachtet werden. Für Doktorarbeiten stehen diverse Laborergebnisse auf der Webseite der Uni Hamburg zum Download bereit.

Normale Dosis: 33 mg Jekyllhyderonin, Versuchsperson Maria T.
Kompetenz steigt langsam und kontinuierlich, die volle Potenz ist nach 12 Min. erreicht. Nebenwirkungen: siehe Bilder unten.


Doppelte Dosis: 66 mg Jekyllhyderonin, Versuchsperson Maria T.
Subjekt neigt zu Ausbrüchen. Verstärkte Mimik, gekrümmte Finger. Nebenwirkungen: perm. Gebärdenimpotenz.


Dreifache Dosis: 99 mg Jekyllhyderonin, Versuchsperson Maria T.
Unkontrollierte, epilepsieähnliche Körperbewegungen, Atemnot! Abbruch des Versuchs war nur mit der Aus-Taste möglich.

 

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Sehr amüsant! WFD internationale Petitionen :)

Vor kurzem habe ich Petitions24.com interessantes geschnüffelt. Wenn man die Zahlen genau hinschaut, ist kein Wunder, woher die hohen Zahlen stammen. Die „gehörlose“ Petition hat im Vergleich zu „hörende“ Petition“ unverhältnismäßig zahlreiche Unterschriften und das in ungeahnte Dimension.

Wie kommt das? Es findet praktisch international per eMail untereinander ein Austausch statt, darum kommt es mitunter zu einer hohen Anzahl dieser unerwünschten Werbebotschaften. Nicht gedacht? Spam ist eine unerwünschte Werbebotschaft per eMail.

Worum es sich in dieser Petition handelt?

Der Weltverband der Gehörlosen (WFD) ruft dazu auf, die Petition „New Era Document“ zu unterstützen. Die Petition richtet sich gegen die Beschlüsse, die 1880 beim Mailänder Kongress getroffen wurden und den Einsatz von Gebärdensprachen in Bildungseinrichtungen untersagten.

Dieser Aufruf richtet sich an die Menschen aller Nationen weltweit, sich der Historie zu erinnern und dafür Sorge zu tragen, dass Bildungseinrichtungen alle Sprachen akzeptieren und  auch Gebärdensprachen und andere Formen der Kommunikation respektieren.

Kürzlich entdeckte ich zynische Kommentar von Markus Beetz. Siehe hier:Gebärdensprachallergie? Der Begriff hört sich nicht schlecht an , aber wird der Betroffene mit einem defekten oder nicht funktionierendem Gebärdensprache in Verbindung gebracht, treten in vielen Fällen als erstes akustische Beleidigungen der vorliegenden Sache auf. 😉

 
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Verfasst von - 3. Oktober 2010 in Gehörlosenkultur

 

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Ein beispielhafter Fall von Audismus – INNERhalb der GL-Community!

Ich leere jetzt einfach mal meine Gedanken. Als ich jemand über diese Person nachfragte.

Jemand vom Deutschen Gehörlosenbund meinte, er sei das Sorgenkind.
S.W. bekommt eine Wohnung, einen gesetzlichen Betreuer und Hartz IV. Für kleine Extras sucht er Pfandflaschen und tauscht diese gegen Geld ein und setzt dieses Geld in Alkohol und Zigaretten um. Sein einziger Lichtblick im Leben, nach dem tragischen Tod seiner Mutter, scheint das Bowlingspiele zu sein, wo er schon Preise holen konnte. Preise für die Gehörlosengemeinschaft. Was tut die Gehörlosengemeinschaft? Nichts! Er ging in ein Clubheim und wurde gänzlich ignoriert. Niemand bezog ihn in die Gebärden mit ein, keine nette Geste, nicht mal eine Begrüßung. Und dennoch erzählt er, dass er immer wieder hin geht. Sind wir doch seine Gesellschaft und seine Kultur. Eigentlich. Obwohl er von Hörenden abstammt (wie viele von uns) gebärdet er sogar ganz gut. Doch Freunde hat er keine. Eine Freundin hatte er auch nie. Ein Leben in Stille und Stummheit und vor allem in Einsamkeit.

Kann man ihm vorwerfen, dass er mehr trinkt, als ihm gut tut? Ich finde nicht. Seine Mutter starb tragisch und sein Vater tat nichts. Jahre später starb sein Vater und seine hörende Schwester will nichts mit ihm zu tun haben. Erbstreitigkeiten sind es angeblich nicht, anderseits gab sie bei Bohrungen von S.W. zu, dass sie mit ihm zur Bank müsste und da was geklärt werden muss. Aber Wärme und Liebe bekommt er auch nicht von ihr. Wie lange hält es ein Mensch wohl aus, der immer wieder Kontakt ist und zu einer kleinen „Gesellschaft“ gehört, in ständiger Einsamkeit leben zu müssen. Weil man wegen nichts jemanden ablehnt. Ich bin davon überzeugt, würden die Gehörlosen auf in zugehen, hätte er andere Perspektiven, statt nur die Einsamkeit im Alkohol zu ertränken.

Ich klage die Verlogenheit einiger Gehörlosenverbände, Gehörlosenvereine und Gehörlose Leute scharf an. Suggerieren sie, auch wie man immer so toll im GL-Cafe-Forum lesen kann, „wir“ sollen zusammenhalten und unser „Zusammenhalt“ ist fast schon legendär. Doch, und hier kommt die Verlogenheit raus, es wird ausgesucht, wer integriert wird und bleibt, und wer nicht. Die Oberflächlichkeit der der Hörenden wird oft abgelehnt, doch findet man sie in der Welt der Gehörlosen ebenfalls. Kürzlich habe ich eine Nachricht von Hörende Frau aus Berlin erhalten und stellte mit Entsetzen fest. Hier:

Ich kämpfe nicht mehr, dass GL (Gehörlosen) ihre Möglichkeiten erreichen können. Seit 2002 war ich täglich an Eurer Seite. Und ich mach auch keine entsprechenden Vorschläge mehr. Ich finde keinen wirklichen Zugang zur GL-Gemeinschaft in Berlin….und ich kann derzeit auch noch nicht umziehen um entsprechend der GL-Vorschläge in anderen Bundesländern als Dolmi zu arbeiten. Die GL in Berlin haben offenbar sehr hohe Erwartungen an Leute, die DGS (Deutsche Gebärdensprache) lernen. Ich hab die Schnauze volll. Wenn GL jetzt was von mir wollen, müssen sie kommen und fragen.

So, als ich die Nachricht von hörende Dame gelesen habe, frage ich mich dann, welche Menschenverstand die Gehörlosen verfügen. Freundschaften sind tatsächlich oberflächlich und man muss ein unfreiwilliger Mitschwimmer der auferlegten Gehörlosen-Gesellschaft sein, um akzeptiert zu werden. Man wird somit in unserer Gesellschaft für einen unverschuldeten und schlechten Start ins Leben verantwortlich gemacht. Zusammenrücken und Gemeinsamkeit. Nein! Man guckt oberflächlich Wer man ist und Was man ist.

Ich weiß dass sehr viele Gehörlosen meinen Blog lesen und es ist mir egal. Wenn es nicht in der oberflächlichen Gehörlosen-Gesellschaft ist, dann setze nicht immer und unbedingt auf sie. Es gibt sehr viele Hörende, die uns gegenüber ebenfalls aufgeschlossen sind und andere Menschen nicht vorverurteilen, wie es die Gehörlosen tun. Alles Gute!

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So nun kurze Erklärung, was Audismus bedeutet:

Ideologischer Audismus:
Ø Missverständnisse über die Gehörlosenkultur und Gehörlosengeschichte

Institutioneller Audismus:
Ø Sehr wenige Angebote in der Frühförderung in Gebärdensprache
Ø Die Lautsprachliche Erziehung mit oder ohne CI wird immer wieder empfohlen

Individueller Audismus:
Ø Der Audismus geht von den Gehörlosen selber aus
Ø Gehörlose sehen sich selber nicht als vollwertig an
Ø Daher gibt es innerhalb der Gehörlosengemeinschaft eine starke Distanzierung
Ø Es kann sich keine starke Gehörlosengemeinschaft entwickeln

Quelle: Kommunikationsforum am 8. Dezember 2009 in Gütersloh!

 
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Verfasst von - 1. Oktober 2010 in Gehörlosenkultur

 

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