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Archiv für den Monat April 2011

Hoheitliche Lippenlesen, was Prinz William seiner Braut Kate am Altar flüsterte

Mit hoheitliche Interesse habe ich gerade ein Focus-Artikel über Lippenleserin Tina Lannin gelesen und später mehrere Seiten recherchiert, vor allem interessante englische Artikel von Huffington Post.

Als ich dieses Artikel und You-Tube verglichen habe, kann ich als „gelernter“ Lippenleser bestätigen und die dargestellten Lippenlesen übereinstimmen, was da gesprochen wurden. Interessant ist, meine größte Sorge war, ich kann gut Englisch, aber ich verstehe kaum Englisch ohne oder mit von den Lippen abzulesen. Schriftlich kann ich schon ganz gut englisch, aber mündlich ist für mich der größte Hindernis, weil mein bisherige Leben fast nie „englische“ Lippenlesen gelernt habe, konnte ich dank mein gute englische Schriftkompetenz durch den Artikel von Huffingpost ausgleichen und hineinversetzen.

Nun mal kurz über mich, woher ich „deutsche“ Lippenlesen gelernt habe. Es liegt daran, dass ich seit meiner Geburt an taubheit grenzend schwerhörig bin. Reden tue ich schon gut bzw. passabel! Aber verstehen, damit hab ich Probleme, ich bin grösstenteils auf das „deutsche“ Lippenbild angewiesen, falls ich die Gesprächspartner (z.B. meine Familie) lange genug kenne, dann kann ich die verstehen ohne auf die Lippen achten zu müssen. Trotzdem ich brauchte wirklich die Lippen, den Blickkontakt, die Konzentration usw., was für mich die ganze Anstrengung erfordern.

Und nun die hoheitliche gehörlose Lippenleserin Tina Lannin, traute ich meine Augen nicht zu, als ich mehr über sie googelte und erfahren möchte. Interessante Satz über Google: „She can lip read in Arabic, Spanish, German and Japanese, as well as English.“ Unglaublich, wieviele und sogar exotische Sprache sie das Lippenlesen beherrschen kann, immerhin hat sie mein vollstes Respekt verdient.

 
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Verfasst von - 30. April 2011 in Lippenlesen

 

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Deutsche Gebärdensprache und Grundgesetz

Als meine Bekannte mich auf Petition über „Deutsche Gebärdensprache MUSS ins Grundgesetz verankert werden“ von Serdar Danis aufmerksam machte, haben mir gleich den Lacher des Tages geliefert. Hier in Wortlaut von Serdar Danis (Quelle: Facebook)

Liebe Freunde!

Deutschland ist ein Land mit Vielfalt der verschiedenen Menschen. Dazu gehören auch die gehörlosen Menschen. Die Gehörlosen-Kultur hat viele Facetten wie ein Regenbogen. Es gibt Künstler, Schauspieler, usw. die eigentlich uns die Gesellschaft bereichern statt denen Hindernisse zu werfen.

Sie kommunizieren eine Sprache, die eine eigenständige Sprache ist. Nämlich die deutsche Gebärdensprache. Viele Gehörlosen müssen oftmals einfache Berufe ausüben, obwohl sie viel mehr können, weil sie gerade an der Kommunikation oftmals nicht in der Lage sind, sich zu studieren oder andere höhere Berufe zu ausüben. Selbst wenn, ist es ein sehr schwieriger und steiniger Weg.

In Deutschland werden sie als eine Behinderung wahrgenommen, obwohl sie keine Behinderten sind.

Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) nimmt in Deutschland eine Sonderstellung unter Behinderten ein, ist aber nicht die offizielle anerkannte Minderheitensprachen neben der deutschen Amtsprachen: Hochdeutsch,Nordfriesisch, Saterfriesisch, Dänisch, Sorbisch und Romani (seit 1994).

Es ist lediglich nur unter Behindertengleichstellungsgesetz nach §6 als Kommunikationshilfmittel anerkannt.

Im Gegensatz zu unseren deutschsprachigen Nachbarn Österreich und Schweiz ist dort die Gebärdensprache verfassungsrechtlich anerkannt.
Außerdem ist die Österreichische Gebärdensprache als Sprache einer nicht-ethnischen Minderheit seit dem 1. September 2005 im Verfassungsrang (Artikel 8 Absatz 3 Bundes-Verfassungsgesetz) anerkannte Minderheitensprache.

Wir wollen ein bessere Zukunft und macht bitte mit bei der Unterzeichnung der e-Petition bei Deutsche Bundestag für die Deutsche Gebärdensprache als Minderheitensprache. DGS MUSS in Grundgesetz verankert werden und nicht unter §6 BGG (Behnindertengleichstellungsgesetz) als Kommunikationshilfsmittel. Sondern eine richtige und eigenständige Sprache neben Deutsch.

In Deutschland nimmt die DGS, die in der Schweiz und Österreich verfassungsrechtlich fest verankert sind, eine besondere Stellung ein.

Die DSG aber bilden eine eigenständige Bevölkerungsgruppe mit identitätsstiftender sprachlicher Tradition und Kultur.

Daher nehmt euch ein paar Minuten Zeit und meldet bei e-Petition an. Dann unterzeichnet ihr diese Petition bei der Deutschen Bundestag. Seit der Veröffentlichung (heute) sind es schon neun Mitzeichner.

Nur so können die Gehörlosen und Hörgeschädigte ihre Generationen eine gesunde und bildungsanhebene bzw. angleichende Zukunft zur Verfügung stellen.

Macht mit und gebt die gehörlosen Mitbürger eine Stimme und volle Chance auf das gleichberechtigtes Leben mit uns.

Bei allen Fragen könnt ihr gerne an mich stellen und wäre euch sehr verbunden fühlen, wenn ihr diese e-Petition weiterleiten könnte. An allen Leuten.

Ich danke euch und hoffen wir das Beste!

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition%3Bsa%3Ddetails%3Bpetition%3D17637

Gruß

Euer Serdar

Zwar lobe ich Serdar Danis Idee und Aktivität, aber gleichzeitig muss ich ihn kritisieren, dass es aus meiner Erfahrung sowas nicht geht.

Tatsächlich ist unsere deutsche Sprache nicht im Grundgesetz verankert worden, sondern nur als Amtssprache bezeichnet ist. Schlagt doch einfach mal das Grundgesetz auf, in welcher Sprache ist es denn verfasst?

Und bitte beachte im Grundgesetz, es steht was drauf:
GG Art. 3 (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html

Das heisst also, unsere deutsche Gebärdensprache ist mit eingeschlossen.

Und wieder schreibt Serdar Danis typische Wortwahl á la Deaf-Ghetto „Gehörlosigkeit sei keine Behinderung“, genau dieser Satz regt mich total tierisch auf. Solche Satz führt eindeutig zu grenzenlose Naivität. Ich finds einfach unmöglich, wenn die Regierung gerade dieser Satz erfährt und an sowas nun sparen will (z.B. Wegfall d. Schwerbehindertenausweis, Sozialleistungen für Behinderten, Steuererleichterungen für Behinderten usw.). Gerade Menschen die aufgrund ihrer Behinderung benachteiligt sind, werden schon allein wegen dieser Satz zukünftig nicht mehr gefördert, und gerade hier sollte man nicht unbedingt dran sparen. Es geht hier ja um die Teilhabe am Arbeits- und Sozialleben und die bisherigen finanziellen Unterstützungen werden eingeschränkt bzw. teilweise oder komplett reduziert. Mehr darunter „Sind Hörgeschädigten behindert? und „Wir sind nicht behindert“, warum das so ist. Wir können froh sein, warum Deutschland international zu den besten Sozialsystem gehört. Meine bisherigen Erfahrungen in anderen Ländern gehören Schweden, Finnland, Niederlande, Kanada, Schweiz und Deutschland zu den besten Sozialsystem und die anderen Ländern z.B. USA verfügen ein sehr schlecht ausgebautes Sozialsystem.

Und noch mal in aller DEUTLICHKEIT, was mit die Bezeichnung Behinderung betrifft: Man muss einfach und vorbehaltlos zu der Behinderung stehen, auch wenn es nicht immer leicht ist. Mir fällt schon auf, dass die Schwerhörigen viel leichter akzeptiert werden, wenn sie von Anfang an den anderen Bescheid sagen, dass sie ein Hörproblem haben und deswegen nicht viel in der Gruppe mitreden können. Wenn sie aber die Schwerhörigkeit verbergen (ich kenne leider immer noch welche, die nicht dazu stehen wollen), dann haben sie es automatisch noch viel schwerer in der Gesellschaft klar zu kommen. Meiner Meinung nach ist die Schwerhörigkeit auch die beste Behinderung, auch wenn wir in manchen Situation in einen saueren Apfel beissen müssen. Wir, Schwerhörige, können trotz dieser Behinderung selbstständig leben. (Blinde und Rollstuhlfahrer sind oft auf fremde Hilfen angewiesen). Die Kommunikationsmittel werden auch immer einfacher für uns (vor etwa 10 Jahren waren SMS und E-mails noch nicht so bekannt). Bildtelefone werden in den nächsten 10 Jahren in jedem Haushalt zu finden sein (was ich glaube) und die Informationen an Hauptbahnhöfen werden auch immer mehr visuell angezeigt und nicht mehr akkustisch. (In Strassenbahnen und Bussen zeigen sie auch die nächste Haltestelle auf einer Anzeigetafel und sagen es nur noch selten über Lautsprecher.) Darum ist es einfacher zu der Behinderung zu stehen als sie abzulehnen. Damals habe ich selbst lange dafür gebraucht. In der pubertären Explosionsphase war es ganz schlimm, da habe ich es immer bestritten, Behindert zu sein. Später fing ich dann an, mich näher mit meiner Behinderung zu beschäftigen, auch in dem Sinne, was es eigentlich genau bedeutet, Behindert zu sein, welche Nachteile das mit sich bringt und aber auch welche Chancen in solch einem „Schicksal“ stecken. Genau aus diesem Grund finde ich Hörschädigung schon eine Behinderung, damit können wir leben!!! Genau das sollen die Gehörlosen endlich auch einsehen und nicht so engstirnig denken.

 
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Verfasst von - 21. April 2011 in Gebärdensprache, Politik

 

Wir haben eine neue Deaf-Bambikanzler!

Letzte Woche wurde neue Vorstand endlich gewählt worden und zwar mit voller Überraschung konnte die Partei „Der Rabpaukaner (RAP)“ mit überwältigender Mehrheit in den Bundestag einziehen. Zum anderen sah sich Melanie Stampaert (CDV) vorhin laut Umfrage noch als sichere Wahlsiegerin (30 %) aus. Neuer Deaf-Bambikanzler wurde Ludwig Herb. Hoffentlich ist Ludwig Herb nicht der typische Vertreter der amerikanische Republikaner von Richard Nixon und George Bush. Interessanterweise konnte alle Kandidaten alle mit ins Boot mitregieren.

 

In aller Freundschaft – „Trügerische Kommunikation“

Von Seiten der gehörlose Bürger und Zuschauer kam seit heute früh bereits riesige Empörungswelle. Was war da los? Gestern abend erschien ARD-Film „In aller Freundschaft“ Folge: 514, Titel: „Trügerischer Frieden.“ Brisant: Die deutsche Arztserie ist bei den hörbehinderten Zuschauer dank Untertitel enorm beliebt. Ausnahmeweise habe ich mir diese Sendung gestern auf Empfehlung und Bitte von einem Bekannten erstmals angeschaut.

Interessant ist die Handlung, was für mich persönlich als hörgeschädigter Person schnell aufgefallen bin und gleichzeitig völlig unlogisch rüberkommt.

1. Die „gehörlose Mädchen Lilly“ war definitiv nicht typisch gehörlos! Oder wer gebärdet genauso so gut wie sie??
2. Vater spricht sehr schnell und flüssig. Sie kriegt ohne Mühe alles mit?
3. Vater gebärdet nicht und kann sie aber verstehen?
4. Vater denkt, dass sie nach einer CI-Operation ein völlig normales Leben führen kann?Ist jahrelange logopädisches und Hörtraining ein normales Leben?

Zur Person Johanna Ingelfinger, die als „gehörlose Mädchen Lilly“ mitgewirkt hat:

Klicke, um auf Johanna-Ingelfinger.pdf zuzugreifen

Schön, dass Johanna Ingelfinger Gebärdensprache mag. Authentischer finde ich, sie (ist „als Mutter“ zu jung) oder die anderen sollte die Rolle als hörende Mutter (mit Gebärdensprach-Grundkenntnisse) von gehörlosen Kind schauspielern und hätte noch besser ins Szene gesetzt.

 
Ein Kommentar

Verfasst von - 13. April 2011 in Allgemein, Gehörlosenkultur

 

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„Wir sind nicht behindert“

Kürzlich entdeckte ich Sabes Blog über diese „leidigen“ Absatz „Wir sind nicht behindert“.

Vor paar Wochen hatte ich hier zufällig mein Thema „Sind Hörgeschädigten behindert? gebloggt. Wenn ich mir Sabes Blog durchlese, frage ich mich dann, welches Ziel die Hörgeschädigten wirklich haben. Siehe zum Beispiel: Taubenschlag oder GL-C@fe

Ich finde es überhaupt nicht sinnvoll, diese Abgrenzung zu praktizieren, weil wir letzten Endes auch als BEHINDERT anzusehen sind (wir haben eine BEEINTRÄCHTIGUNG, das bedeutet laut Gesetz: BEHINDERUNG) Wofür haben wir nicht umsonst schließlich die Behindertenausweise? Weil wir BEHINDERT sind. Ich gebe hiermit also zu bedenken, ob die Arroganz der Gehörlosen und Schwerhörigen überhaupt berechtigt ist, zumal auch untereinander ein völlig idiotischer Kleinkrieg herrscht. Wacht auf, seht ein, dass ihr seid wie ihr seid und macht es besser als die Idioten vorher. Die Hörgeschädigten sitzen in einem Boot und ihr macht es euch nur unnötig schwer. Wir sind BEHINDERT und nehmen die BEHINDERTENRECHTE in Anspruch. Lernt, zu dem zu stehen was ihr seid, und ihr werdet merken, vieles wird einfacher (materielle, finanzielle Unterstützung, Akzeptanz in der Gesellschaft). Überlegt doch mal, wie könnt ihr von den
Normalhörenden verlangen, dass sie Rücksicht auf euch nehmen und gefälligst Gebärden lernen sollen, wenn ihr umgekehrt kein Entgegenkommen zeigt (Zitat eines Nationalsportlers, die ich persönlich kenne: „Die Hörenden müssen gebärden lernen, sonst will ich nichts mit ihnen zu tun haben“) Mal ehrlich, wer von euch kann richtig sprechen, so dass man euch verstehen kann? Kaum einer, die wenigsten. Eigentlich ist die Einstellung in der Gehörlosenwelt unheimlich arrogant. Ihr schadet euch damit nur selber. Warum ist die Arbeitslosigkeit, gerade bei den Hörgeschädigten so hoch? Siehe mein Blogbeitrag über die Arbeitslosigkeit! Weil ihr nicht in der Lage seid, komplexe Aufgabenstellungen zu verstehen oder mit euren Vorgesetzen zu kommunizieren. Lernt aus euren Fehlern und tut endlich was gegen die Ignoranz in der Gehörlosengesellschaft.

Grüße
Schnaubender Silent Writer!

 

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Was bei mir Post alles so landet……

Wird Dolmetschen kostenlos?
Am besten, ich hänge mir ein Schild um den Hals und gehe ins GLZ: „Dolmetscherin in Ausbildung sucht ihrem „Aubildungs-Niveau angemessene“ Jobs, ohne Kohle…
eine dolmetscherin via hewritesilent-kommentar

hewritesilent: Mich interessiert vorerst nur, was du unter deinem Schild trägst.


Rot gesehen?

Rote Karte für Marcööö!!
christian via hewritesilent-kommentar

hewritesilent: Besser nicht. Wer weiß, was er in der Kabine des Deaf-Synergy anstellen wird…


Raumnot

Ich suche immer noch einen Partyraum, wo bis zu 1000 Leute reinkönnen und Selbstverkauf gilt. Bis jetzt nichts gefunden, es ist leider sehr schwer. Vielleicht wissen Sie, wo es einen Partyraum für bis zu 1000 leute gibt.
party-fan via herwritesilent-kommentar

hewritesilent: Für 1000 Leute hab ich leider nichts Passendes, nur für 500. Mein Tipp: Nimm’s, laß einfach die Jungs draußen und vergiß nicht, mir eine Freikarte zu schicken.


Ich weiß nicht, warum…

Richtig ist, dass in den USA, wo fast nur Privatsender senden, fast alle Filme etc. untertitelt werden. Warum wir dies in Deutschland nicht schaffen, das weiß ich auch nicht. Richtig ist, dass wir hier Entwicklungsland sind, leider.
joachim z., bundesministerium, via e-mail

hewritesilent: Sie wissen’s nicht? Sechs, bitte setzen.

 
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Verfasst von - 11. April 2011 in Allgemein